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Schale unter chinesischem Einfluss

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P O Die große, tiefe Schale aus Sawankholak (Thailand) ist aus einem schweren, dicken, weißlichen Scherben mit einer ausschweifenden, gewellten Lippe modelliert. Sie ist mit einer transparent grünen Seladonglasur im »Craquelé« überzogen und lässt den rot verfärbten Standring frei. An dem Körper sind noch Brandspuren erkennbar. Der Spiegel weist in der Mitte ein eingeritztes Chrysanthemenmotiv auf. Dieses setzt sich in eingeschnittenen Blütenblättern derselben Spezies entlang der Wandung fort. Die Außenwandung ziert ein eingeritztes Lotusblumenmuster über die gesamte Breite. Die Schale ist unter dem Eindruck chinesischer, seladonglasierter Porzellanteller entstanden. Darauf verweisen sowohl die craquelierte Seladon-Glasur also auch die eingeritzten Motive, Chrysantheme (Innenseite) und Lotusblume (Außenseite). Die Brennöfen in Sawankhalok lassen sich im 14. Jahrhundert im Königreich Sukhothai (1238-1438) in Nordthailand nachweisen. Der Legende nach wurden dem herrschenden König Rama Kamheng (reg. 1279-1317) vom chinesischen Kaiser 300 erfahrene chinesische Keramiker zugestellt. Seiher soll die thailändische Keramikproduktion vor allem hinsichtlich der Glasur, der Ritztechnik und dem Dekor von der chinesischen Keramik stark inspiriert worden sein. Das Gefäß gehörte zum Privatbesitz von Trude Schelling-Karrer (1919-2009). Als Karlsruherin und Ehefrau des berühmten Architekten der Nachkriegsmoderne in der Bundesrepublik Deutschland, Erich Schelling (1904-1986), war Trude Schelling-Karrer eine für ihre Zeit außergewöhnlich fortschrittliche Frau. Nach Abschluss ihrer Ausbildung 1940 arbeitete sie zunächst als Kostüm- und Bühnenbilddesignerin, später als Innenarchitektin. Auf Reisen schulte sie ihr Feingefühl für Design, Kunst und fremde Kulturen. Unterwegs auf den Philippinen, in Thailand und China fiel ihr Augenmerk auf die »Seladon«- und »Blau-Weiß-Ware«. Kurz vor ihrem Tod übergab sie den größten Teil ihrer Sammlung (rund 160 chinesische und südasiatische Keramiken, zu denen auch keramische Figuren zählten), als Schenkung an das Badische Landesmuseum. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 65 ff.; Roxanna M. Brown, Legend and Reality: Early Ceramics from South-East Asia, Oxford University Press 1977.
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