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Potpourrivase "Winter" aus einer Folge der Jahreszeiten

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P O Die Potpourrivase ist eine Allegorie des Winters. Sie besteht aus zwei Teilen, die mit einem Metallstab verbunden sind. Über einem runden Fuß erhebt sich ein Schaft, der in einen eiförmigen Gefäßkörper übergeht. Der enge Hals ist spiralig gedreht und züngelnde Flammen stellen die Bekrönung dar. Alle Teile sind mit Rocaillen und plastischen Eiszapfen bedeckt. Rechts ist ein vollplastischer kahler Ast mit Eiszapfen anmontiert. An der Vorderseite ist ein ovales Bildfeld freigelassen. Links oben am Gefäßkörper sitzt ein Putto mit Kohlebecken und Tuch um den Kopf. Die Rückseite ist mit Rocailleformen zurückhaltend gestaltet. Die Vase ist mit den Farben Purpur, Eisenrot, Gelb, Grau, Braun und Gold bemalt. Die Konzeption der Vase wird Johann Joachim Kändler (1706-1775) zugeschrieben, die Modellierung der Putten Peter Reinicke (1715-1768), der 1743 bis 1768 Kändlers engster Mitarbeiter war. An der Unterseite der Vase findet sich die blaue Schwertermarke. Die Rocaillen sind mit Gold staffiert. Die Flammen, der kahle Ast und der Putto sind zurückhaltend farbig gefasst. Das Bildfeld zeigt im Stil holländischer Genreszenen eine Winterlandschaft mit Schlittschuhläufern im Hintergrund. Im Vordergrund stehen eine Frau mit einem Reisigbündel auf dem Kopf und ein Mann, der in beiden Händen Äste hält. Rechts neben dem Mann ist ein karger Baum dargestellt. In der Sammlung des Badischen Landesmuseums findet sich eine zugehörige Potpourrivase mit einer Allegorie des Frühlings (Inv.-Nr. V 19204). Beide Vasen gehören zu einer vierteiligen Serie mit Allegorien der Jahreszeiten. Es existieren mehrere Ausfertigungen der Jahreszeiten-Serie, wobei die Vasen individuelle Details haben. Es gibt Variationen in den plastischen Dekorationen und in den Figuren sowie verschiedene Darstellungen auf den Bildfeldern, manche Vasen haben Deckel. All dies belegt die Individualität im Fertigungsprozess dieser Porzellane. Eine Potpourrivase aus der Sammlung Hermann Emden, Hamburg, mit der Allegorie des „Herbstes“ wurde 1908 bei Lepke in Berlin versteigert. Bis 1925 befand sich eine komplette Serie der Jahreszeiten-Vasen in der Sammlung Darmstädter, Berlin, und wurde dann ebenfalls bei Lepke zur Auktion gebracht. Hermann Jedding publizierte 1982 eine Jahreszeiten-Serie aus der Hamburger Privatsammlung Jahn, die 1989 bei Lempertz versteigert wurde. Hier stimmt der „Frühling“ mit dem Exemplar im Badischen Landesmuseum hinsichtlich der Form und der szenischen Bemalung weitgehend überein. Eine Jahreszeiten-Serie mit Deckel aus der Berliner Sammlung Marx wurde 1938 im Auktionshaus Hans W. Lange, Berlin, versteigert. 1999 bot der Kunsthandel Röbbig in München den „Frühling“ und den „Winter“ als „Erde“ und „Feuer“ in einem Vasensatz mit Allegorien der vier Elemente an. Das besondere an den Potpourrivasen mit Allegorien der Jahreszeiten ist ihre skulpturale Auffassung mit aufgelösten Oberflächen und vollplastischen Details. Sie stehen den Meisterwerken Johann Joachim Kändlers, den 1741-1742 entstandenen „Elementvasen“ nahe, auch wenn diese noch weit komplexer sind. Die „Elementvasen“ mit Allegorien von Feuer, Wasser, Luft und Erde sowie eine Mittelvase mit dem Bildnis Ludwigs XV. waren als diplomatisches Geschenk für den französischen König gedacht, blieben dann aber in Sachsen und wurden in mehreren Ausfertigungen hergestellt. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden verwahren diese „Elementvasen“ (z. B. Inv.-Nrn. PE 100 a, b; PE 104 a, b; PE 106 a, b) und die zugehörige Vase mit dem Bildnis Ludwigs XV. (Inv.-Nr. PE 107). Nachweise der Vergleichsstücke : - Sammlung Darmstädter, Berlin: Europäisches Porzellan des XVIII. Jahrhunderts; bearbeitet von Ludwig Schnorr von Carolsfeld; Rudolph Lepke's Kunst-Auctionshaus Berlin; Versteigerung 24.-26.03.2025; Berlin 1925, S. 39 f., Kat.-Nrn. 151-154, Abb. Tafel 40. Zitierlink: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/lepke1925_03_24; - Sammlung Hermann Emden, Hamburg: Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus Berlin (Hrsg.); Versteigeru
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