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Beschläge von einem Zaumzeug

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P O Sieben nischenförmige Riemenzungen (Inv. Nr. D 145 a), die aus vier kleineren und drei größeren aus vergoldetem Silber bestehen. Die Ränder der Spitzen sind z. T. abgeflacht. Über der geschweiften Unterseite lässt sich jeweils eine Bohrung erkennen. Vierzehn Riemenbeschläge (Inv. Nr. D 145 b) aus vergoldetem Silber von nahezu quadratischer Form mit profilierter Oberseite, deren Formate leicht variieren. Ebenso variieren die Formate bei den sieben vergoldeten Silberschnallen (Inv. Nr. D 145 c). Von nahezu quadratischer Form besitzen sie eine höher liegende Vorderleiste, auf welcher der leicht geschweifte Dorn aufliegt. Das rechteckige, vergoldete Stirnblatt (Inv. Nr. D 145 d) ist aus Silberblech. Es besitzt einen Mittelgrat, das oben und unten blattförmig gelappt ist. Gravierte Randlinien umrahmen ein bekröntes Schildwappen in der Mitte. Es handelt sich um das Wappen des Michael I. Apafi, Fürsten von Siebenbürgen (1632-1690). Das Wappen wird von einem Stern und Adler sowie einer Mondsichel und sieben Burgen umgeben. Eine Umschrift trägt den folgenden Wortlaut: »MICHAEL APAFI DGPT PRHD SCO 1686« (= Michael Apafi Dei Gratia Princeps Transsilvaniae Partium Regni Hungarici Dominicus et Siculorum Comes 1686). Auf der Rückseite finden sich vier aufgelötete Bandschlaufen. Unter osmanischem Einfluss wurde Michael I. Apafi im Jahr 1661 zum Fürsten von Siebenbürgen gewählt, geriet in die völlige Abhängigkeit der Osmanen und beteiligte sich 1683 sogar an der Belagerung der Stadt Wien. Nach dem siegreichen Vordringen des kaiserlichen Heeres musste er sich 1686 der Habsburger Schutzherrschaft unterstellen. Fünf Beschlagteile (Inv. Nr. D 145e) aus Silber, die gegossen, vergoldet und ziseliert wurden. Die Mitte des großen, nahezu konischen Buckels ziert ein Knopf auf einer achtblättrigen Rosette, von der tiefgemuldete Blätter ausgehen und in einem schmalen, geschweiften Rand enden. Hier finden sich zwei wohl spätere Bohrungen. Auf der Rückseite sind drei Flachösen aufgelötet. Die vier kleineren Beschläge von gleicher Grundform sind weitaus nachlässiger gearbeitet. Auf der Rückseite ist je ein Eisendorn eingelötet. Eine mittlere Größe dieser Rosettenknöpfe findet sich auf einem Kopfgestell aus der Karlsruher Sammlung (Inv. Nr. D 139). Die Nasenplatte (Inv. Nr. D 145f) ist gegossen und vergoldet. In Form einer Silberscheibe mit gekörntem Grund wird sie von einer Leiste und einem tordierten Band eingefasst. Der Dekor besteht aus einer Rosette in der Mitte, von der strahlenförmig und abwechselnd Wellenlinien mit Zapfen und Buckel mit kleinen Rosetten abgehen. Vier Ösen sind am Scheibenrand angelötet, an denen Silberketten mit ovalen Ösen am äußeren Ende angebracht sind. Sechs Silberkettchen (Inv. Nr. 145g) besitzen die gleiche Machart wie die Ketten der Nasenplatte. Zwei längere und zwei kürzere Fragmente mit kleineren Kettengliedern gehörten vielleicht einst zu einem Schweifriemen. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 161 f., Kat. 96-99.
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