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Tischbrunnen

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P O Eingefasst von einem silberfiligranen Sockel ist eine dünnwandige Schale aus rotem Steinzeug mit Ritzdekor aus Blättern zu erkennen, die vermutlich in China gefertigt wurde. Darüber erhebt sich die Brunnenarchitektur aus Silberdraht mit üppiger Verzierung. Über ein Rad läuft eine Kette mit zwei kleinen Eimern, wie die Schale ebenfalls aus rotem Steinzeug. Das Filigrangeflecht besteht aus Blättern, Sternblüten und Tulpen, die mit Spiralen gefüllt sind. Die Silberfiligrantechnik ist weit verbreitet. In vielen europäischen Kunst- oder Schatzkammern finden sich vorzugsweise außereuropäische Gegenstände, sogenannte „naturalia“ und „artificialia“ wie Kokosnüsse, Muscheln oder eben chinesische Keramiken, die mit einem Geflecht von Silberfiligran gefasst sind. Der bei solchen Objekten übliche Hinweis auf eine „orientalische“ Technik gibt nur einen vagen Anhaltspunkt für eine aus Asien in andere Länder - auch nach Süddeutschland - tradierte Technik, mit der die spezifische Formensprache übernommen wurde. Wie bei vielen „exotischen“ Kunstkammerobjekten mag hier ein Zusammenhang mit dem internationalen portugiesischen Seehandel des 17. Jahrhunderts bestehen. Die Handelsrouten führten von Portugal rund um Afrika über Indien bis nach Japan und China. Als Stützpunkt und Verwaltungszentrum diente seit 1510 die Insel Goa an der Westkünste Indiens - die erst 1961 ihre Unabhängigkeit von Portugal erlangte. So könnte die Schale von portugiesischen Händlern aus China nach Goa gebracht worden sein, wo sie mit Silberfiligran in einer der Goldschmiedewerkstätten zu einem Ziehbrunnen überformt wurde. Geben die Wetterfahne und die Windkugel als ungewöhnliche Bekrönung einen Hinweis auf die maritimen Interessen der Auftraggeber und ihrer Käufer? Bereits vor 1740 gelangte das erstaunliche Objekt in die Kunstkammer der badischen Markgrafen.
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