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Tortenplatte (Seriennummer: 2695)

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P O Auf einem runden, profilierten Standring steht eine ebene Platte. Zwei Griffe sind aus je zwei stilisierten Blättern gebildet. Die Tortenplatte ist mit dem Spritzdekor geschmückt: auf weißem Grund Kreisringe in hellblau, hellorange und gelb. Darauf sind florale Elemente und Punkte in grau aufgemalt. Die Tortenplatte hat die Seriennummer 2695. Eine dekorativ geschmückte Tortenplatte im Art Déco gehörte zu der typischen Produktgruppe der Karlsruher Majolika-Manufaktur in der Zwischenkriegszeit. In dem Artikel „Neue Karlsruher Majoliken“ aus dem Jahr 1929 wurden die so genannten Trommeltortenplatten von Martha Katzer gezeigt und auf folgende Weise beschrieben „Die Tortenplatten von Martha Katzer zeichnen sich durch besonders schöne Farbigkeit aus. Dazu gibt es Tortenheber von aparter Form, deren Farben zu den Platten passen.“ (Wilhelm Heizer: Neue Karlsruher Majoliken, in: Die Schaulade 5.1929, H.9, S. 457-461). Die hier abgebildeten Trommeltorneplatten gehören zu den ersten Erwähnungen dieser Art der Tortenplatten in der zeitgenössischen Presse. Es ist nicht bekannt, ob solche Trommelformen in der Karlsruher Manufaktur erfunden wurden, aber diese Schlussfolgerung wäre nahe. Eine typische Dekorationsart der 1920er und früher 1930er Jahre war der Spritzdekor. Die Spritztechnik war bereits seit der Zeit um 1900 bekannt, aber erst in den 1920er Jahren wurde sie zu einer der beliebtesten und zeittypischsten Dekorarten schlechthin. So gut wie alle keramischen Betriebe installierten in dieser Zeit Spritzdekoranlagen, die so genannten Aerographen. Der Abstand des Aerographen zur Keramik und die Kalibrierung der Düsenöffnung beeinflussten die Art des Spritzdekors. Eine geringe Entfernung, ein langer Farbaustritt und eine kleine Düsenöffnung ergaben einen dichten, dunklen und klar abgegrenzten Farbwert. Meistens jedoch war das Gegenteil angestrebt, nämlich zarte Farbnebeldekore mit diffusen Übergängen. Die dabei entstandenen Assoziationen mit den Werken von Kandinsky, Klee und Feininger waren durchaus willkommen. Die Spritztechnik war eng mit der Verwendung der Schablone verbunden. Das Schablonenmotiv wurde aus einer Metallfolie ausgeschnitten. Seltener wurde Zeichenpapier oder Pappe verwendet. Anschließend wurde das Motiv durch Überspritzen mit Farbe auf den Gegenstand reproduziert. Die Kombinationsmöglichkeiten der Schablonen waren groß, sowohl in Bezug auf den Wechsel der Farben bei gleichen Schablonenformen als auch auf das Ver- oder Aufeinanderschieben der Schablonen. Martha Katzer (1897-1947) arbeitete in der Werkstatt von Ludwig König in München, bevor sie 1922 ihre Tätigkeit als Malerin in der Kunstabteilung der Staatlichen Majolika-Manufaktur aufgenommen hat. 1926 begann die Manufaktur mit den Entwürfen der bis dahin völlig unbekannten Keramikerin in Inseraten und auf Messen zu werben - mit einschlägigem Erfolg! Die Keramiken verkauften sich dermaßen gut, sodass sie in dem Zeitraum von 1926 bis 1935 einen Großteil der Serienproduktion ausmachten. In der Geschichte der Karlsruher Manufaktur gab es keine andere Keramikerin, die so viele Formen und Dekore entwickelt hat, wie Martha Katzer: Es sind insgesamt 666 Formnummern. Und da jede Form mit mehreren unterschiedlichen Dekoren versehen wurde, so summiert sich das auf Tausende von Dekoren. Allein im Besitz des Badischen Landesmuseums Karlsruhe befinden sich 2.087 Keramiken der Künstlerin. Stilistisch bewegen sich Katzers Dekore zwischen Art Déco und konstruktivistischer Stilsprache. Neben Maldekoren und der Laufglasur war die Spritztechnik das Lieblingsmedium der Keramikerin, mit dem sie einen modernen Charakter der Manufakturproduktion der Zwanziger Jahre zu prägen vermag. Zusätzlich kombinierte sie das Spritzdekor mit weiteren Gestaltungselementen wie Reliefdekor oder aufgemalten Schmuckornamenten. In den 1930er Jahren verwendete sich auch die Uranglasur. In dieser Zeit, insbesondere während des Krieges, schuf Katzer Keramiken ohne dekorative Muster. In der Zusammenarbeit m
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