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"Das älteste hier gezeigte Werkzeug aus Südwestdeutschland steht ganz in der Tradition altsteinzeitlicher Faustkeile. Diese Kerngeräte wurden ungeschäftet benutzt. Klassische Faustkeile sind mit mehreren hunderttausend Jahren deutlich älter als das vorliegende Stück. Die langschmale mittelpaläolithische aus rotbraunem Quarzit hergestellte Spitze läuft dünn und flach aus. Der basale Teil ist dagegen knaufartig verdickt. Dort sind beiderseits kleine Flächenreste des ansonsten allseitig retuschierten Stücks unbearbeitet geblieben. Der kleine, aus einem Abschlag gefertigte Faustkeil gehört einer Steinindustrie an, die man nach der französischen Fundstelle "Le Micoque" in der Dordogne, auch als Micoquien bezeichnet. Das Alter liegt zwischen 80.000 und 50.000 v. Chr. Träger des Micoquien ist der Neandertaler (Homo neanderthalensis). Bekannte Fundstellen des Micoquien in Südwestdeutschland sind z. B. die "Vogelherdhöhle" auf der Schwäbischen Alb und die "Bocksteinschmiede" im Lonetal. Die Werkzeuge des Neandertalers belegen seine manuelle Geschicklichkeit. Das Stück wurde offenbar bei der Anlage des jungsteinzeitlichen Erdwerkes von Bruchsal "Aue" aus seiner Fundschicht gerissen und gelangte zufällig in die Verfüllung des Grabens. "@de
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Faustkeil
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Das älteste hier gezeigte Werkzeug aus Südwestdeutschland steht ganz in der Tradition altsteinzeitlicher Faustkeile. Diese Kerngeräte wurden ungeschäftet benutzt. Klassische Faustkeile sind mit mehreren hunderttausend Jahren deutlich älter als das vorliegende Stück. Die langschmale mittelpaläolithische aus rotbraunem Quarzit hergestellte Spitze läuft dünn und flach aus. Der basale Teil ist dagegen knaufartig verdickt. Dort sind beiderseits kleine Flächenreste des ansonsten allseitig retuschierten Stücks unbearbeitet geblieben. Der kleine, aus einem Abschlag gefertigte Faustkeil gehört einer Steinindustrie an, die man nach der französischen Fundstelle "Le Micoque" in der Dordogne, auch als Micoquien bezeichnet. Das Alter liegt zwischen 80.000 und 50.000 v. Chr. Träger des Micoquien ist der Neandertaler (Homo neanderthalensis). Bekannte Fundstellen des Micoquien in Südwestdeutschland sind z. B. die "Vogelherdhöhle" auf der Schwäbischen Alb und die "Bocksteinschmiede" im Lonetal. Die Werkzeuge des Neandertalers belegen seine manuelle Geschicklichkeit. Das Stück wurde offenbar bei der Anlage des jungsteinzeitlichen Erdwerkes von Bruchsal "Aue" aus seiner Fundschicht gerissen und gelangte zufällig in die Verfüllung des Grabens.