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Birnkrug: Kalligraphisches Monogramm. Zinnmontierung

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P O Der auf der Scheibe gedrehte Birnkrug hat einen konischen Standring. Der Hals erweitert sich zum Rand hin. Der kleine Ausguss wurde vom Dreher mit den Fingern gekniffen. Der Ohrhenkel ist am oberen Ansatz mit dem Gefäßkörper glatt verstrichen. Das untere Ende des Henkels liegt auf der Wandung des Gefäßkörpers auf. Der Henkel war gebrochen und wurde mit einer Zinnmontierung repariert. Diese ist vom Deckel mit profiliertem Kugelknauf über den Rücken des Henkels bis zum Standring geführt. Der Birnkrug ist mit einer Malerei in Blau (Blaumalerei) dekoriert. Unter dem Ausguss findet sich eine aus Rocaillen und Akanthuswerk detailreich gestaltete Kartusche. In dieser Kartusche sind zwei nebeneinander positionierte ovale Felder freigelassen, in die jeweils ein kalligraphisch ausgearbeitetes Monogramm gezeichnet ist. An beiden Seiten des Henkels ist auf dem Gefäßkörper ein großes und auf dem Hals des Birnkrugs ein kleines Blumenarrangement mit Rosen gemalt. Unter dem Henkel finden sich weitere kleine Blumen. Die Dekoration des Henkels ist von der Zinnmontierung überdeckt. Die frühestens 1758 ausgeführte Zinnmontierung ist ein Werk des Pforzheimer Zinngießermeisters Philipp Friedrich Heller (Lebenszeit unbekannt). Der Deckel des Birnkrugs trägt seine beiden Marken: Dies ist zum einen die Meistermarke mit den Initialen „PFH“ und zum zweiten die Pforzheimer Stadtmarke mit der Zahl „1758“, die nach Erwin Hintze das Jahr seiner Ernennung zum Meister angibt. Philipp Friedrich Heller war Sohn des herrschaftlichen Jagdzeugmeisters Johann Heller im württembergischen Bebenhausen. Seine Wanderschaft führte ihn nach Toulon, Marseille, Holland, Hannover, Ungarn, Böhmen, Mähren, Österreich, Baden und in der Schweiz. Im September 1757 wurde er in Pforzheim zur Aufnahme als Bürger empfohlen, da die Stadt in dieser Zeit geschickte Zinngießer suchte. Ein Jahr später wurde er dort Meister. Die Dekoration des Birnkrugs mit Blaumalerei weist auf eine Entstehung in der Frühzeit der Durlacher Birnkrüge hin. Der älteste Birnkrug in der Sammlung des Badischen Landesmuseums ist 1754 datiert (Inv.-Nr. V 3644). Literatur zu Philipp Friedrich Heller: Erwin Hintze : Die deutschen Zinngießer und ihre Marken, Band 6: Süddeutsche Zinngießer : Teil 2, Künzelsau/Sulzbach; Leipzig 1928, S. 182, Nr. 960.
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