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Jadestein zur Herstellung einer Petschaft

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P O Der trapezförmige Stein aus geschliffenem Jade ist an der unteren Breitseite wie zu einer Axtspitze geschliffen (vgl. Inv. Nr. A 11984 g). Auf der anderen Seite weist er eine Perforierung - vermutlich zum Zwecke der Anbringung einer Aufhängungsvorrichtung - auf. Die Farbgebung auf der Vorder- und Rückseite unterscheidet sich: die Schauseite schimmert eher weißlich, die Rückseite eher rostbraun. Der handliche Stein gehörte zu den Werkzeugen zur Herstellung von Siegelstempel für hochrangige Personen. Die Technik wurde schon früh durch Handelskontakte zur Mittelmeerwelt in China bekannt. Das chinesische Wort »Yu« für Jade ist ein Sammelbegriff für mehrere Steinarten wie Jadeit und Nephrit und bedeutet übersetzt »edel«, »rein« oder »Juwel« - ein »Stein, der es Wert ist, geschliffen zu werden«. Jade besitzt in der chinesischen Kultur einen hohen symbolischen und ideellen Wert, der auf eine Jahrtausendealte Tradition mit Wurzeln bis weit in die Vorgeschichte zurückblickt. In den verschiedenen Epochen galt der Stein wegen seiner Härte, Zähigkeit und Seltenheit als Symbol für Macht und Unsterblichkeit. Eine der wichtigsten Gottheiten der chinesischen Mythologie und Hauptgottheit im Daoismus, »Yu Di«, trägt den Beinamen »Jadekaiser«. Nach daoistischer Auffassung galt der Kaiser von China als irdischer Sohn des »Jadekaisers« und entsprechend als »Sohn des Himmels«. Auch in der Dichtung und in der Philosophie kam dem Stein eine bedeutende Rolle zu. In der altchinesischen Medizin glaubte man, dass Jade Langlebigkeit oder Unsterblichkeit verleiht. Als frühe Zentren einer Jadekultur gelten vor allem die nordchinesische Hongshan-Kultur (ca. 4000-3000 v. Chr.) und die südostchinesische Liangzhu-Kultur (um 3300-2200). Schon in dieser Zeit lassen sich Gefäße in unterschiedlicher Größe und Gegenstände aus Jade, aber auch Schmucksteine und Accessoires als Bekleidungsbestandteile nachweisen, die rituellen und zeremoniellen Zwecken dienten. Dem Stein wird ungebrochen bis heute ein hoher Stellenwert zuteil.
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