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Papierbogen mit Pfingstrosen und Pfauenfedern
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Papierbogen mit Pfingstrosen und Pfauenfedern
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Pfingstrose
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Japonismus
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Kulturtransfer
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Pfau
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Der im breiten Format angelegte Farbholzschnitt setzt vor grüngelbem Grund einzelne naturalistisch aufgefasste Pfingstrosen in Rot und Weiß in ihren unterschiedlichen Wachstumsstadien in Szene. Die Blütenzweige wechseln mit einzeln oder paarweise angeordneten Pfauenfedern ab. Die Pfingstrose spielt nicht nur in der chinesischen Kultur als Symbol für Glück und Wohlstand eine bedeutende Rolle. In Japan gilt sie als Symbol für Reichtum und weibliche Schönheit, für ein langes Leben und für das Kaiserhaus. Der Pfau ist in beiden Kulturen den Göttinnen der Barmherzigkeit, »Kwan-yin« und »Kwannon«, geweiht. Der Vogel verkörpert die Schönheit, den Reichtum, die Liebe, die Seele und den Frieden. Der japanische Farbholzschnitt blickt auf eine lange Tradition zurück. Zu der Einführung des Holzschnitts im 8. Jahrhundert tritt der Farbholzschnitt in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Weit über das Ende der Edo-Zeit (1603-1868) hinaus bedienen Farbholzdruckschnitte aus kommerziellen Verlagen mit Sitz in Kyôto, Osaka und Edo (das heutige Tôkiô) das stetig wachsende Bedürfnis des städtischen Groß- und Kleinbürgertums, selbst der einfachen Handwerker, Kaufleute und Arbeiter. Vergleichbar mit der Erfindung und Verbreitung der Lithographie in Europa, waren die Bilder mit einer Vorliebe für bestimmte Themen für jedermann erschwinglich. Nicht anders als die mit Miniaturmalereien versehenen Bücher der islamischen Welt wurden die illustrierten Bücher der späten Edo-Zeit im Westen häufig zerlegt, um die Illustrationen einzeln zu verkaufen. Die ersten japanischen Farbholzschnitte gelangten schon Ende des 17. Jahrhunderts nach Europa. Doch erst die Weltausstellungen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts lösten neben anderen Erzeugnissen des japanischen Kunsthandwerks den »Japonismus« aus, der die Werke zahlreicher europäischer Künstler seit dem Impressionismus inspirierte. Japanische Blätter mit naturalistisch wiedergegebenem Blütendekor dienten auch als Vorlage für das heimische Kunsthandwerk. Im Zuge der Kunstgewerbebewegung des 19. Jahrhunderts profitierte die Angewandte Kunst von den neuen Inspirationsquellen außerhalb Europas. Literatur: u. a. David Chibbett, The History of Japanese Printing and Book Illustration, Tokyo 1977.
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