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Säbel mit Scheide

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P O Der Säbel ist in der Form eines persischen »schamschir« (= Löwenschweif) gestaltet und besitzt eine stark gekrümmte, einschneidige und überwiegend verschliffene Damastklinge. Auf der Säbelklinge befinden sich zahlreiche Inschriften, die in ein Rahmenwerk eingebunden sind. Sowohl die Inschriften als auch die sie umgebenden geschweiften Kartuschen wie das Rahmenwerk sind auf die Klinge mit Golddraht aufgeschmiedet. Eine der Inschriften legt nahe, dass dieser osmanische Säbel vermutlich einem hohen Würdenträger in Indien gehörte. Der Griff aus Bein (Elfenbein?) ist zweischalig, abgekantet und weist ein Rückenblech auf. Die einseitige Knaufnase ist mit einem geschwungenen Blech verkleidet. Zur Parierstange hin wurde der Griff im Nachhinein mit Gewebematerial umwickelt. Die weit ausladende Parierstange besitzt baldachinartige Knaufenden. Die hölzerne Scheide ist mit Leder überzogen. Sie weist weder ein Mundblech noch ein Ortblech auf. Lediglich zwei Tragbänder zieren die Scheide, die mit je einer Öse ausgestattet sind. Daran schließt ein Tragring an. Bereits im 16. Jahrhundert beeinflusst die Säbelform der Osmanen (1299-1922) die Entwicklung des europäischen Schwertes. Besonders nachhaltig sollte sich dieser Einfluss auf die polnischen, ungarischen und rumänischen Blankwaffen auswirken. Dagegen übernehmen die Osmanen jenen im 17. Jahrhundert aufgekommenen und weit verbreiteten polnisch-ungarischen »Karabela« genannten Griff in Form eines Vogelkopfes - eine Form, die ihren Ursprung im Persischen hat und sich auch an der Knaufnase dieses Säbels zu erkennen gibt. Literatur: Vgl. Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 188, Kat. 131.
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