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Schale (Seriennummer: 3120)

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P O Tief gemuldete Schale auf drei trapezförmigen Füßen. Im Spiegel Muster aus drei Kreisen in gelb, hellblau und hellorange. Schalenwand außen hellorange und hellblau. Stilistisch gehört die Schale zur Welt des Art Déco. Dieser Stil bildete sich nach dem Ersten Weltkrieg heraus und dauerte bis etwa 1939 an. Seine größte Verbreitung erlebte er in den Jahren zwischen 1924 und 1928. Ab 1933 ging sein Einfluss langsam zurück. Im Jahre 1925 fand die legendäre Ausstellung „Exposition internationale des arts décoratifs et industriels modernes“ in Paris statt, während der der Art Déco seinen Höhepunkt feierte. Wie der Name sagt, war der Art Déco auf dekorative Wirkung angelegt. An den Jugendstil anknüpfend blieb er weiterhin dem dekorativen Formvokabular treu, das er „moderner“ steigerte. Raffinesse und Verspieltheit waren Hauptkomponenten dieser Stilsprache. Die „Goldenen Zwanziger“ wurden von den Zeitgenossen als eine Blütezeit der Kunst, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft wahrgenommen. „Modern Times“ - der Titel eines berühmten Filmes von Charlie Chaplin - steht für die kollektive Wahrnehmung, mitten in einer hochmodernen und sich schnell verändernden Zeit zu leben. Die Bezeichnung „Art Déco“ (Abkürzung von „art décoratif“) für eine stilistische Epoche entstand erst in den 1960er Jahren. Zum ersten Mal tauchte der Name „Art Déco“ 1966 als Titel eines Artikels in der Zeitung „The Times“ auf. Kurz darauf wurden mehrere Bücher unter dem gleichen Titel veröffentlicht und zahlreiche Überblicksausstellungen konzipiert. Im Jahr 1968 etablierte sich der Begriff zunächst im englischen Sprachraum und konnte sich gegen „Jazz Age“ und „Modern Style“ durchsetzen. Anschließend nahmen Kunsthistoriker aller europäischen Länder den Terminus in den Kanon der Kunstgeschichte auf. Der Art Déco verbreitete sich in allen europäischen und angelsächsischen Ländern (neben den USA auch in Australien und Neuseeland). Das Epizentrum dieses Stils war jedoch die Metropole Paris. Aber auch andere Länder steuerten Impulse für den äußerst eklektizistischen Art Déco bei: das Bauhaus aus Deutschland (Kandinsky, Klee, Feininger), der Futurismus aus Italien, De Stijl aus den Niederlanden, der Konstruktivismus aus Osteuropa, der Rayonismus und Suprematismus aus Russland. Als angewandte Kunst stellte der Art Déco eine dekorative Synthese dieser Beeinflussungen dar, jedoch meistens ohne deren intellektuelle Inhalte. Literatur: Joanna Flawia Figiel: Tonangebend. Starke Frauen und ihre Kunst 1918-1945, Karlsruhe 2023, S. 99-113 Monika Bachmayer: Karlsruher Majolika. Die Großherzogliche Majolika-Manufaktur 1901-1927. Die Staatliche Majolika-Manufaktur 1927-1978, Ausstellungskatalog Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Karlsruhe 1979 Monika Bachmayer, Peter Schmitt: Karlsruher Majolika 1901-2001, 100 Jahre Keramik des 20. Jahrhunderts, Karlsruhe 2001 Joanna Flawia Figiel, Peter Schmitt: Karlsruher Majolika, Führer durch das Museum in der Majolika, Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums, Karlsruhe 2004 Joanna Flawia Figiel: Revolution der Muster. Spritzdekorkeramik um 1930, Ausstellungskatalog Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Karlsruhe 2006
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