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Flasche in Knoblauchform mit Rankenwerk in Unterglasurmalerei

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P O Die Flasche in Knoblauchform bildet zusammen mit einem Gegenstück in der Sammlung des Badischen Landesmuseums (Inv. Nr. V 19505) ein Paar. Beide folgen der Gestalt eines »Kendi«: Auf einem flachen Fußring erhebt sich ein aufgesetzter rundlicher Körper, dessen langgezogener Hals eine Mundöffnung mit flanschartiger Manschette zum Schutz vor herabrinnender Flüssigkeit besitzt. Der für einen »Kendi« typische, an der Schulter sitzende kugelförmige Ausguss fehlt. Durch die zwei Öffnungen und deren Formgebung kann ein klassischer »Kendi« gewöhnlich sowohl als Ausguss- oder als Trinkgefäß benutzt werden. Der Dekor der Porzellanflasche ist in kobaltblauer Unterglasurmalerei ausgeführt. Den Bauch ziert ein zartes Rankenwerk in regelmäßig gesetzter vertikaler Anordnung, das von Schmuckbändern gerahmt wird. Den Hals zieren einzelne Päonienzweige. Innerhalb der zum Fußring und auf der Schulter gesetzten Schmuckbänder erscheinen in Reserve stilisierte Chrysanthemenblüten zwischen ihrem Blattwerk. Ein Band aus Glück verheißenden »Ruyi«-Ornamenten (= Wunschzepter) betont die kugelförmige Mundöffnung. Der Form und dem Dekor nach gehört die Flasche zu den wichtigsten Exportartikeln seit der Kangxi-Periode (1661-1722). Vermutlich von Indien und Süd-Asien aus gelangte die Ware nach China und in den Nahen Osten bis nach Europa, wo sie das Porzellan-Kabinett von Herrschern und Fürstenhöfen unterschiedlicher Kultur und Religionszugehörigkeit schmückte. Berühmt ist bis heute die Sammlung August des Starken (1670-1733), zu dessen Besitz einst auch dieses Gefäßpaar gehörte. Beide Flaschen waren später Teil einer umfangreichen Porzellansammlung, die dem Eigentümer Dr. Ernst Gallinek aus Baden-Baden ns-verfolgungsbedingt und damit unrechtmäßig entzogen worden war. Nach der Restitution der Sammlung erwarb das Badische Landesmuseum die Porzellanflaschen rechtmäßig von der Erbengemeinschaft des Voreigentümers. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 81; Absolutismus und Aufklärung. 1689-1789. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, bearb. von Irmela Franzke, Kira Kokoska und Almut Maaß, Karlsruhe 2003, S. 25. Vorprovenienz: Bis 1920 Johanneum Dresden, Nr. 275, aus der Sammlung August des Starken. Quelle: Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus <Berlin> [Hrsg.]; Porzellan: Meissen - China - Japan, Elfenbeinskulpturen, Gemälde und Waffen aus den Sächsischen Staatssammlungen - Johanneum - Grünes Gewölbe - Gemäldegalerie in Dresden: Versteigerung ... 12. Oktober bis 14. Oktober 1920 im Sächsischen Kunstverein in Dresden, Brühl'sche Terrasse (Katalog Nr. 1854) - Berlin, 1920, Nr. 1112, Taf. 47; s. annotierter Auktionskatalog SKD Dresden (Handschrift Direktor Erich Zimmermann), Porzellansammlung "Dr. Gallinek" / "5700,-" [Mark], [für beide Flaschen].
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