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Leuchterengel

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P O Schon vor den Spaniern verwendete man in Mexiko punzierte oder ziselierte Metallbleche (Gold, Silber, Zinn) für Zierrat. Mit dem Christentum verschob sich deren Anwendung. Man rahmte nun damit religiöse Bilder, Nischen für Heiligenfiguren, fertigte Wand- oder Deckenleuchter sowie Votivgaben. Im späten 19. Jh. "recycelte" man zunehmend das Blech von Konservendosen. Diese Volkskunst benötigt kein kompliziertes Werkzeug: Blechschere, Zange, Hammer, Beitel, Lötkolben. Der Bedarf an religiösem Zierrat unterschiedlicher Art und Materialien (Keramik, Metall, Holz, Textil) ist in Mexiko hoch. Der Grund liegt im "Dia de los muertes" (Tag der Toten), der nationaler Feiertag ist. Man glaubt, dass die Verstorbenen auf Besuch zurückkehren. In Wohnungen, auf Friedhöfen, aber auch öffentlichen Plätzen errichtet man Altäre für die Toten. Diese sind dekoriert mit Blumen, Lichtern, Heiligenfiguren und Dingen, die den Verstorbenen charakterisieren: etwa Schreibmaschinen für einstige Beamte, bei anderen das Lieblingsbuch oder das bevorzugte Parfüm. Auch Speisen und Getränke werden dargebracht, die man in der Nacht bei Gesang und Musik "gemeinsam" verzehrt. Das Fest speist sich aus indigenen Wurzeln, auch wenn die Mission mit der Zusammenlegung auf Allerheiligen, bzw. Allerseelen dies ändern wollte. Auch unterlag es stets Einflüssen von außen. Es hatte besonders in ländlichen Regionen überdauert, etablierte sich aber ab Mitte des 20. Jhs als Zeichen nationaler Identität auch wieder in den Städten. Wie kein anderes Volksfest ist es heute Zentrum der Faszination der Besucher Mexikos für dessen Kultur. Nach alter indianischer Tradition sollen die Toten als Schmetterlinge zurückkehren. Die Assoziation zu geflügelten Engeln war also nicht weit. Zudem gedenkt man verstorbener Kinder als "angelitos". Engel aller Art sind daher Teil in der Ausstattung mexikanischer Memorialaltäre, die nicht nur am "Dia de los muertes" existieren. Auch dieser modern, gleichzeitig archaisch wirkende, kantig stilisierte Engel mag ursprünglich als Artikel für diesen Anlass entstanden sein.
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