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Zuckerdose aus dem Porzellanservice "Arzberg 1382"

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P O Das Service „Arzberg 1382“ wurde 1931 von Hermann Gretsch entworfen. Die Form „Arzberg 1382“ hat sich als Jahrzehnte überdauernder „Klassiker“ des Porzellangeschirrs etabliert und wird selbst heute noch – im Jahr 2023 – produziert. Das Sortiment in den 1950er Jahren umfasste verschiedene Teile für Kaffee-/Teeservice und Speiseservice, darunter spezielle Teile wie einen „Spargelrost“ als Einlage in den „Brotkorb Nr. 2“, eine aus zwei übereinandergesetzten Kannen bestehende „Essenz-Kanne für Tee“, eine durchlöcherte, auf einem Auffangteller stehende „Erdbeerschale“, eine „Kernschale“, eine „Grätenschale“ sowie eine zum Abschöpfen von Rahm dienende „Milchsatte“. „Arzberg 1382“ war erhältlich in rein weißer Ausführung oder mit verschiedenen Dekoren, darunter der berühmte Dekor „Blaublüten Nr. 7671“. In einer um die Mitte der 1950er Jahre erschienenen, im Firmenschriftenarchiv des Badischen Landesmuseums aufbewahrten Produktbroschüre zum Service „Arzberg 1382“ (Inv. Nr. FS 327) wird dieser noch als „Blauer Blüten-Volldekor auf Weiß“ bezeichnet. Die Broschüre bewirbt das Service einleitend wie folgt: „In den letzten Jahrzehnten mußten wir immer wieder erleben, daß Dinge, die uns als letzte Neuheit angeboten wurden, nach kurzer Zeit schon wieder so unmodern waren, daß wir diese, um nicht als altmodisch zu gelten, durch moderne Stücke ersetzen mußten. Bei Gegenständen, die wir nur für kurze Zeit gebrauchen, mag diese modische Aufmachung Berechtigung haben; bei Porzellan jedoch zwingen und heute die wirtschaftlichen Verhältnisse mehr denn je, nur solche Stücke zu erwerben, die nicht schon wieder nach kurzer Zeit angeblich überholt und unmodern sind. Ebenso wichtig wie die äußere Erscheinung ist, ob die einzelnen Stücke nach der praktischen Seite hin sorgfältig durchdacht sind, denn nur dadurch kann uns ein Service auf die Dauer Freude bereiten. Mit 1382 haben wir ein Gebrauchsporzellan geschaffen, das nach der gebrauchstechnischen Seite hin einwandfrei ist. In formaler Hinsicht kam es uns weniger darauf an, etwas Neues und Eigenartiges zu bringen, sondern etwas Gutes und Brauchbares, das über den Wechsel der Mode erhaben ist. Die Geschirre 1382 sind für den täglichen Gebrauch bestimmt. Jedes Stück kann ohne Schwierigkeit einzeln erworben werden. Die Formgestaltung und Durcharbeitung des Geschirrs lag in der Hand von Dr. Hermann Gretsch, Stuttgart.“ Lit.: Marc Cremer-Thursby: Design der dreißiger und vierziger Jahre in Deutschland – Hermann Gretsch, Architekt und Designer (1895-1950), Frankfurt a. M., Berlin, Bern u. a. 1996 (= Europäische Hochschulschriften, Reihe XXVIII Kunstgeschichte, Bd. 226).
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