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Rehkitz, Seriennummer 4551

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P O Auf einer rechteckigen Platte steht ein Rehkitz mit seitwärts geneigtem Kopf. Unter dem Eintrag „Rehkitz, Entwurf Else Bach“ stand die Figur im Verkaufsverzeichnis der Majolika-Manufaktur. Die Pforzheimer Bildhauerin Else Bach (1899-1951) arbeitete von 1935 bis 1938 für die Majolika-Manufaktur und entwarf zwischen 1935 und 1938 Dutzende Tierplastiken. Doch dieses Kitz sollte eine große Berühmtheit erlangen: Der Karlsruher Verleger Karl Fritz rief 1948 einen Medienpreis ins Leben und suchte nach einer geeigneten Vorlage für die Gestaltung des Preises. Da die Majolika-Manufaktur eine herausragende Rolle im gesellschaftlichen Leben von Karlsruhe, seiner Heimatstadt, spielte, verwundert es nicht, dass die Wahl auf eines ihrer Erzeugnisse fiel. Und so wurde das Kitz als Filmpreis Bambi berühmt. Eine der ersten Preisträgerinnen 1948 war die Schauspielerin Marika Rökk (1913-2004), die weltweit auf Bühnen und vor Filmkameras stand. Ihr Leben setzte die internationalen Maßstäbe für die zukünftigen Verleihungen: Sie war in Kairo geboren, in Budapest aufgewachsen, tanzte im Moulin Rouge in Paris sowie am Broadway in New York, drehte Filme in England und Deutschland und lebte später in Österreich. Ihre kleine Tochter rief beim Anblick des kleinen Kitzes, das ihre Mutter als Preis mit nach Hause brachte, aus: „Oh, das sieht ja aus wie Bambi!“ Anscheinend war das Mädchen ein Fan entweder des Buches „Bambi“ von Felix Salten oder des gleichnamigen Disney-Films aus dem Jahr 1942. Der im ersten Jahr namenlose Filmpreis wurde dann ab 1949 unter dem Namen „Bambi“ verliehen. Ursprünglich war die Rehkitz-Figur in Terrakotta oder glasiert ausgeführt. Als Bambi-Preis war die Tierfigur aus vergoldeter Bronze. Bis heute gehen „Bambis“ an Persönlichkeiten aus den Bereichen Film und Fernsehen, Theater, Musik, Mode, Politik, Wirtschaft und Sport. Literatur: Joanna Flawia Figiel: Tonangebend. Starke Frauen und ihre Kunst 1918-1945, Karlsruhe 2023, S. 127-136
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