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Schale mit einer Arabeskenpalmette

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P O Die Schale steht auf einem hohen, gespreizten Fußring und weist eine gewölbte, zum Rand leicht eingezogene Wandung in der Form eines Pokals auf. Bei dem grauweißen Scherben handelt es sich um eine Quarzkeramik. Diese ist mit einer transparenten, farblosen Glasur überzogen, die den Fußring frei lässt. Eine Unterglasurbemalung in Türkis und Schwarz ziert das Gefäß innen wie außen. Im erweiterten Spiegelgrund erscheint eine zentrale Arabeskenpalmette vor dunklem Grund. Diese wird von fleischigen Blattranken umkreist, die den Wolkenbändern aus der chinesischen Malerei ähneln. Zwischen üppig ornamentiertem Fond und schwarz bemaltem, mit Strichdekor verziertem Rand vermittelt ein türkisfarbener Streifen, der mit stilisierten schilfartigen Ruten geschmückt ist. Den Dekor der Außenwandung dominieren unregelmäßig gesetzte Streifenpaare, die vom bemalten Rand bis zum hohen unglasierten Fuß verlaufen. Die Form der Schale lässt sich bereits Ende des 12. Jahrhunderts für die »Lüster-Ware« Kaschans nachweisen. Auch der Dekor der äußeren Wandung aus parallel verlaufenden Streifen deutet auf den Einfluss der Werkstätten aus Kaschan hin. Für eine Entstehung im syrischen Raum spricht vor allem die Kombination zweier Elemente: Zum einen der Strichdekor auf dem Rand im Inneren, der an das zum reinen Ornament stilisierte Inschriftenband im Schriftduktus des »Pseudo-Kufi« erinnert. Zum anderen der großzügige Dekor des Fonds in Gestalt einer ausschließlich flächig aufgefassten Palmette, die oft von einer auf syrischen Schalen aufgegriffenen dreiteiligen Knotenform bekrönt wird. Nach der Zerstörung der Stadt Raqqa durch die Mongolen (1190-1260) im Jahr 1258 wandern viele Töpfer nach Damaskus aus. Mit einem bereits in Raqqa entwickelten kleinteiligen Dekor und unter dem Eindruck persischer Erzeugnisse wird nach 1260 in Damaskus nahezu die gesamte syrische Feinkeramik hergestellt. Literatur: Schoole Mostafawy, Islamische Keramik. Aus der Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe (= Bildhefte des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, NF, Heft 3), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2007, S. 72, Kat. 23.
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