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Ansicht: Der Gotische Turm in Karlsruhe

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P O Zum Andenken an seinen 1801 bei einem Verkehrsunfall in Schweden tödlich verunglückten Sohn, den Erbprinzen Karl Ludwig von Baden (1755-1801) ließ Markgraf Karl Friedrich von Baden (1728-1811) im Erbprinzengarten, der am Südrand seiner Residenzstadt Karlsruhe lag, ein Gebäudeensemble mit Turm errichten. Vor allem dessen Fenster und Spitzbögen erinnern an Bauelemente gotischer Kathedralen, weswegen der ganze Komplex die Bezeichnung Gotischer Turm erhielt. Er wurde nach Plänen des badischen Baudirektors Friedrich Weinbrenner (1766-1826) errichtet. In dessen Werk nimmt der Gotische Turm eine Sonderrolle ein, da sich Weinbrenner bei allen seinen anderen für Karlsruhe entworfenen Gebäuden der antiken Formensprache bediente, also Gebäude im Stil des Klassizismus schuf. Zum Gebäudeensemble des Gotischen Turms gehörte in erster Linie eine Kapelle mit dem Grabmal des Erbprinzen. Hinzu kam ein Zimmer, in dem sein Leben dokumentiert wurde. Ein angefügtes Badekabinett wurde von der Witwe des Erbgroßherzogs, der Markgräfin Amalie (1754-1832), genutzt. Der namensgebende runde Turm bot eine gute Aussicht auf die Rheinebene und die Ausläufer des Schwarzwaldes. Der Gotische Turm wurde 1866 im Zuge einer Stadterweiterung abgerissen. Das gerahmte Bild mit der Darstellung des Gotischen Turms besteht aus bemalter und bestickter Seide. Literatur zum Gotischen Turm: Julian Hanschke : Friedrich Weinbrenners Gotischer Turm in Karlsruhe ; in: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg ; Band 48/49 ; 2011/2012, Berlin und München 2012, S. 45-65
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