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Finnische Schale mit orientalischer Tradition

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P O Die leicht bauchige Porzellanschale gehört zu der Produktdesignlinie »Arabia« (Form FK 1) der finnischen Herstellerfirma »iittala«. Sie weist einen kleinen Standring und eine steile Wandung auf. Am Boden befindet sich die Manufakturmarke, die in die Unterglasur geritzt wurde. Der auf der Wandung umlaufende Dekor besteht aus einem breiten Band: Vier versetzte Reihen tragen blätterartige Motive, die in die Wandung perforiert und anschließend von der Glasur überflossen und verschlossen sind. Der Dekor erinnert an sogenanntes »Reiskornporzellan«. Nachahmungen des Reiskornporzellans finden sich heute in aller Welt: seien es Gefäße aus der Produktdesignlinie von iittala oder Alltagsgeschirr aus Asialäden (vgl. Inv. Nr. 2012/602). Der elfenbeinfarbene Effekt der Glasur sowie die Dünnwandigkeit des Scherbens folgen zwar Anregungen des chinesischen Porzellans. Doch wird die Technik des unter der Glasur geschnittenen Dekors der Erfindung persischer Töpfer zugeschrieben. Bis zum Einfall der Mongolen im 13. Jahrhundert wurde die sogenannte »Weiße Ware« in Rayy, dem antiken Rhages, und Neyschabur (auch Nishapur) hergestellt (vgl. Inv. Nr. A 12372). Von dort aus gelangte sie über die Seidenstraße nach China. Im späten 18. Jahrhundert kehrte die Technik wieder nach Persien zurück. Literatur: Schoole Mostafawy, Islamische Keramik. Aus der Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe (= Bildhefte des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, NF, Heft 3), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2007, S. 38, Kat. 6; Lit.: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 83, Abb. 93.
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