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Steinschlosspistolenpaar mit osmanischen Läufen

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P O Die zwei übereinstimmenden Steinschlosspistolen (dazugehörig Inv. Nr. G 667) weisen einen runden, glatten Damastlauf mit einer erhaben geschnittenen Leiste auf der Laufmitte auf. Vorne endet die Leiste in einer Blüte, über der Kammer ist sie zu einer Arabeske ausgebildet und mit goldtauschierten Tulpen und Sternen verziert. Über der Kammer lässt sich eine runde Beschussmarke mit der Bezeichnung »Prüfung« erkennen. Das Messingkorn ist knopfförmig. Die Schwanzschraubenplatte ist mit einem Perlstabrahmen und einer silbertauschierten Tulpe geschmückt. Das glatte, sparsam geschnittene Schloss weist abgeschrägte Kanten auf, die Ränder sind mit einem Wellenband eingefasst. Zwischen der Batteriefeder sitzt das gravierte Monogramm »I.T.R.«. Der geschweifte Abzug ist aus Eisen. Der Abzugsbügel aus Messing ist mit Akanthusblättern verziert, der balusterförmig geschweifte vordere Fuß endet in einem Akanthusblatt. Der Schaft aus Nussbaum ist mit flachem Blatt- und Rankenwerk geschnitzt. Die gesamten Beschläge bestehen aus Messingblech, die z. T. mit rahmenden Linien oder Wellenbändern graviert sind. Der hölzerne Ladestock ist mit einem Hornkopf in facettierter Messinghalterung ausgestattet. Die mit »I.T.R.« bezeichneten Schlösser stammen wohl von dem Hofbüchsenmacher (Franz) Joseph Ti(t)sch aus Rastatt, der wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Verlegung des markgräflichen Hofes vom böhmischen Schlackenwerth nach Rastatt ebenfalls hierhin übersiedelte. Eine ganze Reihe weiterer Feuerwaffen aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts mit dem Namen von Joseph, aber auch von Martin Titsch befanden sich in der Rastätter »fürstl. Büchsen Kamer« und werden heute im Badischen Landesmuseum Karlsruhe verwahrt (u. a. Inv. Nrn. G 370, G 371, G 372, G 422, G 423, G 560, G 561). Die Wertschätzung für die Ästhetik und Funktionalität osmanischer Läufe lässt sich an diesem Pistolenpaar gut belegen, wurde es doch durch eine spätere, wohl deutsche Schäftung und ein Schloss aus der Hand des Büchsenmachers Joseph Titsch in seiner Bedeutung erhöht. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 282 f., Kat. 234 und 235.
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