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Teller mit Vogelbaum-Dekor

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P O Der flache Teller hat auf der Fahne ein Flechtwerkdekor, das sogenannte Sulkowski-Ozier (frz. osier = Korb-Weide). Dabei ist ein schachbrettartiges Flechtmuster diagonal aufgetragen, und die Fahne wird durch querliegende Streben, deren Position sich am Schwung des gewellten Randes orientiert, in Segmente aufgeteilt. Dieses Muster wurde in Meißen um 1735 für ein Tafelservice für den Reichsgrafen Aleksander Józef Sulkowski (1695-1762) entwickelt. Der Teller ist in den Farben Rot, Purpur, zweierlei Grün, Gelb, Blau, Braun und Schwarz bemalt. Die Farben sind berieben. In vier Segmenten der Fahne sind kleine indianische Blüten aufgemalt. Die Darstellung auf dem Spiegel zeigt zwei unterschiedliche, blühende Äste: einen Päonienzweig und einen Prunusbaum. Auf den Ästen sitzen zwei Phantasievögel, rechts fliegt ein dritter Vogel heran. Im Spiegel oben finden sich drei kleine Streublümchen. Die Bemalung des Tellers geht auf eine große chinesische Schale aus der Sammlung des Sächsischen Kurfürsten August des Starken (1670-1733) zurück, die sich heute in den Sächsischen Kunstsammlungen in Dresden befindet (Inv.-Nr. PO 3040). Die im 17. Jahrhundert entstandene Schale wird als herausragendes Beispiel des malerischen Stils von Dekoren der „famille verte“ beschrieben. Sie zeigt auf blühenden Päonien- und Prunuszweigen sitzende Vögel, sowie einen von rechts heranfliegenden Vogel. Im Spiegel ist oben eine kleine goldene Scheibe als Sonne aufgemalt. In der Sammlung Ernst Schneider finden sich drei Meißener Vergleichsstücke (Inv.-Nrn. ES 775, ES 1590, ES 1591). Sie tragen die gleiche Malerei wie das Exemplar im Badischen Landemuseum, haben aber an Stelle der Streublümchen die kleine goldene Sonne, wie sie beim chinesischen Original in Dresden vorgebildet ist. Nachweise der Vergleichsstücke: Julia Weber : Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern. Stiftung Ernst Schneider in Schloss Lustheim ; 2 Bände ; München 2013, Band 2, S. 357-358. - Staatliche Kunstsammlungen Dresden: https://skd-online-collection.skd.museum/
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