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Japanisch inspirierte Mariendarstellung

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P O Die farbig gedruckte Postkarte zeigt vor einem leuchtend roten Hintergrund Maria mit dem Jesuskind. Die Gottesmutter sitzt im traditionellen japanischen Fersensitz (»seiza«) auf dem Boden, ist mit einem Kimono bekleidet und mit einem Heiligenschein ausgestattet. In ihren Armen liegt der ebenfalls nimbierte (= mit einem Heiligenschein versehene) Säugling, zu dem sie mütterlich herunterblickt. Für die Reproduktion von Kunstwerken war die Erfindung der Lithographie im Jahr 1798 bahnbrechend. Das älteste Flachdruckverfahren gehörte im 19. Jahrhundert zu den am meisten angewendeten Drucktechniken für farbige Drucksachen. Durch dieses Verfahren konnten Kunstwerke vervielfältigt, in Gesamteuropa verbreitet und für jedermann zugänglich gemacht werden. Hiervon profitierten spätestens zum ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert auch Länder vom Nahen und Mittleren Osten bis Süd- und Ostasien. Vor allem über christliche Missionare wurden einheimische Künstler mit der westlichen Kunst und ihren Bildfindungen vertrauter. Im Lauf der weiteren Entwicklung wurden nicht nur europäische Kunstwerke im Land selbst reproduziert. Vielmehr wurden auch eigene Bildmotive zu weltlichen oder religiösen Ereignissen und Legenden - meist unter dem Eindruck europäischer Gemälde - gedruckt und in die eigene Lebenswelt überführt. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 39 ff.
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