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Kopfgeschirr mit feinem Flechtwerk

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P O Das Kopfgestell ohne Gebiss besteht aus einem sehr schmalen Riemenzeug aus rotem Saffianleder, der über einem braunen Lederkern gezogen ist. Einseitig ist es belegt mit einem feinen Flechtwerk aus Silberdraht über einem grauen Lederstreifen. Auf diesem sind gruppenweise längsrechteckige Beschläge mit stilisiertem Blattornament in Relief angebracht, die aus Silber gegossen und vergoldet sind. In Höhe der Schläfen sitzt je ein Beschlagstück mit kleiner Buckelrosette. Als Kehlbehang dient beiderseits eine geflochtene Kordel mit Zierknopf, Schiebeknoten und Quaste. Der Stirnbehang besteht aus einem mit dem Stirnriemen verbundenen dreieckigen Lederstück, das vorne mit rotem Wolltuch beklebt ist. Von den beiden oberen Dreieckspitzen gehen je fünf geflochtene Schnüre aus vergoldetem Silberdraht aus, die sich in der Mitte gitterförmig überkreuzen und zu einem auf der Spitze stehenden Quadrat verflochten sind. Die äußeren zwölf kleinen Quadrate des Gitterwerkes sind mit je zwei Korallenkügelchen gefüllt. Auf diesem war ursprünglich wohl ein im alten Inventar der »Türckischen Kammer« von 1772 erwähnter »grüner Stein« angebracht, der heute verloren ist. Die Schnüre enden nach unten mit einem zweifachen Quastenbehang aus vergoldetem Silberfaden. Das Leben der Nachkommen eines nomadischen Reitervolkes war aufs Engste mit dem Pferd verbunden. Entsprechend schmückten die Osmanen ihre Pferde mit kostbarem Reitzeug wie ausgefallenem Kopfgeschirr, erlesenen Sättel und Pferdedecken. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 152 f., Kat. 79.
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