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Stadtansicht: Karlsruhe, Druckplatte

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P O Die Druckplatte für einen großformatigen Kupferstich aus dem Jahre 1721 ist ein außergewöhnliches Objekt zur Karlsruher Stadtgeschichte. Nur sechs Jahre nach der Grundsteinlegung der neuen Residenz durch Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach (1679-1738) gibt sie die frühe Konzeption der Gesamtanlage Karlsruhes wieder. Die Stadt gilt als idealtypisch für die vom Absolutismus geprägten Planstädte des Barock. Die Darstellung ist zum seitenrichtigen Abdruck spiegelbildlich gefertigt. (Neuabdruck: Inv.-Nr. 2001/1306.) Das Schloss mit Turm, Ausgangspunkt von 32 strahlenförmig verlaufenden Alleen, steht im Zentrum. Vor dem Schloss erstreckt sich nach Süden der symmetrisch angelegte "Lustgarten", dann folgt die Stadt. Das Schloss mit den abgewinkelten Seitenflügeln und die Stadt bilden ein gleichschenkliges Dreieck. Die Anlage der Gebäude ist, dem barocken Gesellschaftssystem entsprechend, streng hierarchisch gegliedert. Dem zentralen Schloss am nächsten und doch durch den Garten getrennt, liegen am Zirkel die zweistöckigen Gebäude mit den Wohnungen des Adels und der hohen Beamten. Dann folgen die einstöckigen Bürgerhäuser, nach einem durchgehenden Gestaltungsmodell. Für die Einhaltung der Vorgaben erhielten die Bewohner der neuen Stadt kostenlose Grundstücke sowie verschiedene Freiheitsrechte, Steuerentlastungen und eine Wirtschaftsförderung durch den Hof. Als Gegenüber zum fürstlichen Schloss erscheinen am Südrand der Stadt die Kirchen der drei in Baden-Durlach zugelassenen christlichen Konfessionen. An der Stelle der heutigen Pyramide auf dem Marktplatz wurde die als Grablege für den Stadtgründer vorgesehen evangelisch-lutherische Konkordienkirche gebaut. Links davon ist die heute noch erhaltene reformierte Kirche ("Kleine Kirche") zu sehen und rechts die nie realisierte katholische Kirche. Die Ansicht trägt oben ein Spruchband: "PROSPECT DER FURST MARGGRAF BAADEN DVRLACH NEUERBAVTEN RESIDENZ STATT CAROLSRVHE". Am unteren Rand vier Zeilen Schrift mit Erläuterungen. Die Platte ist unter der Darstellung der Konkordienkirche in Spiegelschrift signiert und datiert.
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