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Teller mit türkisfarbener Glasur

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P O Der Teller weist einen deutlich abgesetzten, vertieften Spiegel mit einem hoch gezogenen breiten Rand auf und besitzt einen niedrigen, zur Wandung hin profilierten Fußring. Bei dem feinen, weißen Scherben handelt es sich um eine Quarzkeramik, die mit einer türkisfarbenen Glasur überzogen ist, der den Fußring und etwa ein Drittel der äußeren Wandung frei lässt. Die Glasuroberfläche ist stark angegriffen. Durch die Lagerung im Boden schimmert sie in allen Regenbogenfarben; sie ist irisiert. Die schlichte Form- und Farbgebung des Tellers ist charakteristisch für eine Gruppe einfarbig glasierter Gefäße der Seldschukenzeit (1040-1194). Diese Zeugnisse persischer Töpferkunst unterscheiden sich vor allem durch ihre türkisene Farbgebung von den chinesischen Porzellanvorbildern, waren ihnen aber in Qualität und Form häufig ebenbürtig. Auch nach dem Einfall der mongolischen Il-Khane (1256-1335) wird die Nachahmung des chinesischen Porzellans weitergeführt. Neben der weiß glasierten Ware erhalten die Erzeugnisse auch eine nach islamischem Geschmack farbige Glasur in unterschiedlichen Schattierungen von Türkisblau bis Grün. Auf diese Tradition fußt heute noch im Iran die Herstellung von sogenannten »khar-moreh«: Türkisfarbene Eselsperlen, deren Ursprung in der »Ägyptischen Fayence« zu suchen ist und die einen Bezug zur Glasherstellung im Töpferviertel al-Fustat (Alt-Kairo) zur Zeit der Fatimiden (909-1171) aufweisen. Vor allem bemühen sich persische Töpfer, die chinesische »Seladonware« und den für sie charakteristischen Grünton zu kopieren, die sich seit dem 14. Jahrhundert als Importware im Iran findet. In Imitation des Seladons erfreuten sich seit dem 14. Jahrhundert, dann am Hofe der Safawiden (1501-1722) besonders graugrün glasierte Schalen großer Beliebtheit. Es hieß, sie zeigten das Vorhandensein von Gift in Speisen an. Literatur: Schoole Mostafawy, Islamische Keramik. Aus der Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe (= Bildhefte des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, NF, Heft 3), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2007, S. 40, Kat. 7.
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