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Teller aus dem Service für Johann Christian von Hennicke

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P O Der Teller hat einen zwölfpassigen Rand (sogenannter, „Alter Ausschnitt“). An der Unterseite ist die unterglasurblaue Schwertermarke der Meissener Porzellanmanufaktur angebracht sowie die Pressnummer „20“. Der Teller ist mit den Farben Rot, Manganviolett, Blau, Türkis, Gelb und Braun bemalt. Der Teller hat eine braune Randlinie. Auf der Fahne finden sich in regelmäßiger Anordnung drei indianische Blumenranken sowie das Wappen des Johann Christian von Hennicke (1681-1752). Der von gerolltem Akanthus in Gold und Blau flankierte Schild ist dreigeteilt. In der Mitte auf schwarzem Grund ein goldener Löwe, daneben ein rotes und ein blau-weißes Feld. Auf der bekrönten Helmzier ein wachsender goldener Löwe zwischen blau-rot bzw. gold-schwarz geteilten Flügeln. Im Spiegel des Tellers sind im japanischen Kakiemon-Stil zahlreiche Streublumen mit indianischen Blüten verteilt. In der unteren rechten Hälfte ist ein türkisfarbenes Reisstrohbündel dargestellt. Im Zentrum des Spiegels befindet sich ein mit zwei Linien gerahmtes, rundes Medaillon. Darin ist eine chinoise Landschaft, die links ein Gebäude mit gelbem Pagodendach und rechts drei Bäume zeigt, dargestellt. Julia Weber sieht im Landschaftsmedaillon eine Abwandlung von einer einfacheren Darstellung auf einer kleinen, um 1700 in China gefertigten Unterschale im „famille verte“-Stil aus der Sammlung des sächsischen Kurfürsten August dem Starken (1670-1733), die heute in den Dresdener Kunstsammlungen verwahrt wird (Inv.-Nr. PO 828). Dem entsprechen in Dresden auch die chinesischen Koppchen mit Unterschalen Inv.-Nrn. PO 6376 und PO 6377. Johann Christian von Hennicke stammte aus einfachen Verhältnissen, stieg aber am kursächsischen Hof in höchste Kreise auf. 1728 wurde er in den Adelsstand erhoben. Er gewann die Gunst des kursächsischen Premierministers Graf Heinrich von Brühl (1700-1763), der ihn entscheidend förderte. 1737 wurde Hennicke zum Wirklichen Geheimen Rat und Konferenzminister ernannt. 1741 stieg er in den Freiherrenstand auf. Damit erhielt von Hennicke ein vergrößertes Wappen mit Löwen als Schildhalter. 1745 wurde er schließlich in den Grafenstand erhoben. Graf von Brühl, der auch Generaldirektor der Meissener Porzellanmanufaktur war, machte von Hennicke 1739 zu seinem Stellvertreter. Noch im selben Jahr begannen in der Manufaktur die Arbeiten am Tafelservice für ihn, wobei man vielfach auf vorhandene Formstücke zurückgriff. Die meisten Teile des Services tragen das alte Wappen Hennickes, sind also zwischen 1739 und 1741 entstanden. Vergleichsstücke finden sich in der Sammlung der Stiftung Ernst Schneider in Schloss Lustheim in Oberschleißheim (Inv.-Nrn. ES 581, ES 558, ES 1550). Aus der Sammlung Hoffmeister gelangten zwei runde Platten mit diesem Dekor ins Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Ein Teller wurde 2020 im Auktionshaus Lempertz in Köln versteigert. Neben diesen Teller verwahrt das Badische Landesmuseum Karlsruhe aus dem Service für Johann Christian von Hennicke zwei Tassen mit Untertassen (Inv.-Nrn. V 19246 und V 19247) Literatur: Julia Weber: Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern. Stiftung Ernst Schneider in Schloss Lustheim ; 2 Bände ; München 2013 ; Band 2, S. 386-394, Kat.-Nrn. 407-410, Abbn. Nachweise der weiteren Vergleichsstücke: - Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg: Dieter Hoffmeister: Meissener Porzellan des 18. Jahrhunderts. Katalog der Sammlung Hoffmeister ; Hamburg 1999, Bd. II, S. 532 f., Nr. 350-351; S. 592 f. - Auktionshaus Lempertz, Köln, Auktion 1159 am 13.11.2020, Lot 646. - Staatliche Kunstsammlungen Dresden: https://skd-online-collection.skd.museum/
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