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Vase mit großen Kristallen

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P O Die Vase nach einem Entwurf von Carl Kornhas (1857-1931) besitzt einen eiförmigen Körper mit kurzem zylindrischen Hals. Auf der Wandung finden sich hellbraune Kristalle auf braunem Grund. Dieser Vasentyp wurde 1904 auf der Weltausstellung in St. Louis innerhalb der Sektion "Keramische Ausstellung des Großherzogtums Baden" präsentiert. Carl Kornhas war Professor für Keramik an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe. Über seine virtuose keramikkünstlerische Beherrschung aller formaler Gattungen wie Gefäß, Plastik und Malerei hinaus war Carl Kornhas auch versierter Techniker. Ein Beispiel ist seine manganhaltige Kristallglasur auf Porzellan. Er präsentierte sie gleich auf zwei Weltausstellungen: 1904 in St. Louis und 1910 in Brüssel. Sie half Kornhas maßgeblich, ihn als Keramiker weit über die badischen Grenzen hinaus bekannt zu machen. Die Vase ist ein gutes Beispiel für die Kristallglasur des Jugendstils. Den Prozess, den man Kristallisation nennt, lässt sich an folgendem Beispiel gut erklären: Streut man in einen Topf mit Wasser so viel Salz, dass es sich nicht mehr lösen kann, entsteht ein sichtbarer Bodensatz. Erhitzt man das Ganze, verschwindet das im Wasser aufgelöste Salz. Beim Abkühlen setzt sich das Salz wieder ab und es bildet sich erneut ein Bodensatz. Im Fall der Kristallglasur bedeutet dies: Der auszukristallisierende Stoff wird durch die hohe Brandtemperatur in der Glasurschmelze gelöst und dann durch eine Abkühlung in einen übersättigten Zustand gebracht. Während des Brennens lösen sich die so genannten Kristallbildner auf, die vorher der Glasur beigemischt wurden. Die Kristallbildner bestehen aus Metall- und Mineraloxyden und verfügen über bestimmte chemische Bindungsarten, die imstande sind, die Ausschüttung der Kristallkeime zu initiieren. Anschließend lagern sich an den übersättigten und ausgeschütteten Keimzellen frei bewegliche Atomgruppen nach mathematischen Gesetzen an und formen geometrisierende Ausbildungen. Eine große Rolle spielt bei der Herausbildung der Kristallglasur die so genannte Viskosität. Die Viskosität bezeichnet die Zähflüssigkeit eines Fluids. Je größer die Viskosität ist, desto dickflüssiger ist die Glasur. Für die Entstehung der Kristallglasur ist eine niedrige Viskosität (d. h. eine dünnflüssige Glasur) Voraussetzung. Die Glasurschmelze muss nämlich so dünnflüssig sein, dass Moleküle wenig aneinander gebunden sind und sich ohne großen Widerstand bewegen können, um sich um einen Kristallkeim anzulagern. Durch die Beimischung solcher Flussmittel wie Natrium, Kalium oder Bortrioxid wird die notwendige geringe Molekül-Reibung erreicht. Während der Kristallbildung spielen neben chemischen Faktoren auch physikalische Parameter, d. h. die Art des Brennens, eine wesentliche Rolle. Für jeden der Kristallbildner muss eine spezifische Brennkurve (Maximal- und Niedrigsttemperatur, Aufheiz- und Abkühlgeschwindigkeit) gewehrleistet werden. Außerdem brauchen manche Kristallbildner ein so genanntes Tempern, d. h. das stufenweise Halten der Temperatur sowie das wiederholte Wechsel zwischen dem Erhitzen und der Abkühlung. Am Ende folgt das langsame verzögerte Abkühlen, damit Kristalle die nötige Zeit für ihr Wachstum bekommen.
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