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Schnupftabakflasche mit Taotie-Maske

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P O Über einem niedrigen Standring wölbt sich der flachgedrückte Leib der Schnupftabakflasche aus Glas kräftig nach außen. Der Körper zieht sich in der Schulterzone zu einem abgesetzten, hohen Hals mit einem abgeflachten Mündungsrand zusammen. Je eine reliefierte Taotie-Maske mit Ring sitzt an den Schmalseiten. Die Flasche ist bräunlich und weist als Verzierung eingeschmolzenes Farbglas in Weiß auf. Alten Eintragungen im Inventar zufolge bedeckte ursprünglich ein grünlichweißer Stöpsel die Öffnung der Flasche. Das dazugehörige Löffelchen fehlt heute. In der Geschichte Chinas spielt die Glasherstellung eine im Vergleich zur Keramik-/Porzellan- und Metallproduktion eher untergeordnete Rolle. Glasartikel waren äußerst selten und kostbar, obwohl sich in China eine eigenständige Glasproduktion mindestens bis in die Westliche Zhou-Dynastie, etwa in das 9. Jahrhundert v. Chr., zurückverfolgen lässt. Importe aus den Glaszentren des sassanidischen Iran (224 bzw. 226 - 642) mögen vor allem während des 6. und 7. Jahrhunderts die Herstellung von Glasgefäßen angeregt haben. Während der Zeit der Streitenden Reiche (475 v. Chr.; 221 v. Chr.) und der Han-Dynastie (207 v. Chr. - 6/9 n. Chr.; 23/25 - 220) erkannten chinesische Glashersteller die Ähnlichkeit zwischen Glas und Jade. In dieser Zeit versuchten sie, den beliebten Stein in Glas nachzuahmen. Diese gläsernen Gefäße dienten vornehmlich als Grabbeigabe. Bis in die späte Qing-Dynastie (1644-1911) lässt sich auf Schnupftabakdosen aus Glas, unterschiedlichen Gesteinen wie Quarzen oder organischen Materialien filigranes Kunsthandwerk zurückverfolgen. Die Meister konzentrierten sich in der Regel auf die Darstellung klassischer Motive und Symbole - eine Tradition, die bis heute fortgesetzt und von Sammlern in aller Welt hochgeschätzt wird. Literatur: An Jiayao, Polycrome and monochrome glass of the Warring States and Han periods. In: Chinese Glass. Archaeological studies on the uses and social contest of glass artefacts from the Warring States to the Northern Song Period (fifth century B.C. to twelfth century A.D.), hrsg. von Cecilia Braghin, Florenz 2002, S. 45-70; Ralph H. Pinder-Wilson, The Islamic lands and China. In: Five thousand years of glass, hrsg. von H. Tait, University of Pennsylvania Press 1991, S. 112-143.
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