P O https://data.landesmuseum.de/id/2E7C50A642D7363D319E9B82D0FA4401

Radschlossgewehr mit osmanischem Lauf

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P O Das reich verzierte Radschlossgewehr weist im unteren Drittel einen achteckigen, sonst runden und glatten osmanischen Lauf mit einer Schmiedemarke auf. Die Marke besteht aus dem Schriftzug »Werk von Osman«, der von einem Knotenornament in einer Zwiebelform bekrönt wird. Unter der Marke lassen sich drei gestochene Punkte (»Cintāmaṇi« -Motiv?) erkennen. An dem Laufende und der Laufmitte sowie an der Mündung ist ein breiter, geschnittener und gravierter Dekorstreifen aus Akanthusblättern angebracht. Ein schmaler, tauschierter Messingstreifen befindet sich zwischen Schmiedemarke und Dekor am Laufende. An der Mündung sitzt ein eingesetztes Messingkorn. Das Radschloss besitzt eine glatte, gebläute Platte, die eine Meistermarke in Form eines geschweiften Wappenschilds mit Vogel aufweist. Der gewölbte, mit Hirsch, Pferd und einem weiteren Tier zwischen Blattwerk dekorierte Raddeckel ist aus vergoldetem Messing. Der Hahn über dem profilierten Fuß ist breitflächig und mit Blattranken und »Maskarons« (Fratzengesichter) graviert. Die Hahnoberlippe ist beweglich. Der Abzug mit Stecher ist aus Eisen, ebenso der Abzugsbügel mit drei Fingerrasten. Der Vollschaft ist vollständig mit gravierten und geschwärzten Beineinlagen bedeckt. Auf der oberen Kolbenschräge (Schlossseite) ist ein nackter Mann inmitten wilder Tiere mit einer Viola da Gamba dargestellt, der vielleicht »Orpheus« personifiziert. Zwei Reiterschlachten finden sich auf der Wangenseite des Kolbens und am Laufanfang. Die Kolbenunterseite ziert eine üppige, spiralförmige Blattranke mit einigen Vögeln. Auch die Kolbenplatte ist geschmückt. Sie gibt einen am Boden liegenden nackten Mann wieder, der von einem Gepanzerten mit dem Schwert erschlagen wird. Die Laufschäftung zieren je ein Reiter, Hunde, Hasen und Vögel. Auf deren Unterseite, in der verdeckten Ladestockführung, ist ein Fries mit verschiedenen Vögeln und Affen in Rollwerkkartuschen zu erkennen. Die einzelnen Bildfelder der Schäftung werden von Rollwerkstreifen bzw. Flechtbändern gerahmt. Der ursprüngliche Lauf wurde um 1700 gegen einen osmanischen ausgewechselt. Vermutlich hängt dies zuvorderst mit der europäischen Wertschätzung für die Ästhetik und Funktionalität osmanischer Läufe zusammen. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 266 f., Kat. 218.
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