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Vorratsgefäß mit reicher Bemalung aus den Cizhou-Brennöfen

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P O Der große Schultertopf steigt melonenförmig auf und zieht sich zur Schulter zusammen. Die Schulterzone leitet zu einem zylinderförmigen Halsring über. Der Dekor unterstreicht in durch Bänder abgetrennten Abschnitten die Form: Auf beigefarbenem Grund sind in brauner Bemalung stark stilisierte Blumen, eine Personendarstellung sowie indifferente Motive wie ein möglicherweise stilisierter Wirbelsturm zur erkennen. Die Schulter ziert ein ebenso stilisiert wiedergegebenes Blütenband. Das Vorratsgefäß stammt höchstwahrscheinlich aus der Produktion einem der berühmten Cizhou-Keramikbrennöfen im heutigen Cixian (bezirksfreie Stadt Handan) im Süden der chinesischen Provinz Hebei. Seit dem Ende der Fünf Dynastien und Zehn Reiche (907-960) sowie vom Beginn der Song-Dynastie (Nördliche Song-Dynastie: 960-1126) bis zur Qing-Dynastie (1644-1911) galt Cizhou als wichtigster Zivilbrennofen in Nordchina. Die Cizhou-Keramiken weisen einen gelblichen Scherben auf, der zunächst mit einer Engobe (Tonmineralmasse) überzogen und anschließend mit reichem Ritzdekor verziert wurde. Erst in einem weiteren Arbeitsschritt erfolgte die braunschwarze Bemalung mit der aus Mineralzusätzen wie Eisen und Mangan gewonnenen sogenannten »báidìhêihuâ«-Glasur. In der Song-Dynastie wurden vornehmlich Vasen und Schalen hergestellt. Erst mit dem Einfall der Mongolen und deren andersartigen Essgewohnheit stellten in der Yuan-Dynastie (1279-1368) die Brennöfen allgemein auf die Produktion größerer Gefäße um. Auch die Cizhou-Brennöfen produzierten seitdem große Krüge bzw. Vorratsgefäße mit einer Höhe zwischen 40-50 cm. Bis in die Ming-Dynastie (1368-1644) wurden mit dem vorliegenden Gefäß vergleichbare Krüge - nun meist zwischen 25-30 cm hoch - in Auftrag gegeben. Literatur: Guantai Cizhou yaozhi (Die Cizhou-Brennofen-Stätte in Guantai), Peking 1997.
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