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Flasche in »kinuta«-Form mit Inschrift

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P O Die kleine Flasche mit eingezogenem Boden ist aus einem elfenbeinfarbenen Scherben modelliert und mit einer zarten gesprüngelten Glasur im »Craquéle« (= Sprung- oder Rissnetz in Glasuren) überzogen. Der nach alten Inventareintragungen einst dazugehörige Deckel in Form einer stilisierten Chrysanthemenblüte fehlt heute. Die Gestalt wird nach dem gleichförmigen japanischen Wäscheklopfer unter der Bezeichnung »kinuta« geführt. Der Dekor folgt dem Aufbau des Gefäßkörpers. Entlang des nahezu zylinderförmigen, sanft gewölbten Bauches reihen sich vor goldenem Grund in regelmäßiger Abfolge insgesamt sechs Rauten in Reserve. In diese ist in kobaltblauer Bemalung jeweils das Schriftzeichen für »kotobuki (壽)« (= Langes Leben) eingelassen. Der goldene Grund formt auf dem Bauch stehende und hängende Dreiecke, die sich auf der stark abgesetzten, nahezu horizontal zum Gefäßkörper verlaufenden Schulter ornamental fortsetzen und ein vegetabiles Dreiblatt in ihrer Mitte frei lassen. Rot leuchtende Schmuckbänder aus Eisenoxid innerhalb der goldenen Felder sowie auf dem langen Hals setzen eigene Farb- und Schmuckakzente. Während der Scherben und die Glasur einen Produktionsort in Satsuma nahelegen, verweist die Bemalung eher auf eine Manufaktur in Kutani in der Provinz Kaga (heutige Präfektur Ishikawa). Bei den Stücken aus Satsuma handelt es sich um die im Westen bekannteste Ware aus Japan, für die eine bunte Bemalung und eine goldene Emaillierung mit brokatartiger Wirkung (»kin nishikide«) charakteristisch ist. Ihre Vorläufer gehen auf die Erzeugnisse von koreanischen Einwanderern zu Beginn des 17. Jahrhunderts zurück. Spätestens ab 1800, vor allem aber mit der Weltausstellung 1867 in Paris, wird diese Ware einer breiten Öffentlichkeit in Europa bekannt. Die Vorliebe für die Töpferware aus Satsuma führt dazu, dass in ganz Japan Werkstätten entstehen, die sich auf die Anfertigung von entsprechenden Exportartikeln in unterschiedlicher Qualität spezialisieren. In der Folge werden von den Manufakturen Stücke hergestellt, die in einer Produktionsstätte modelliert und in einer anderen bemalt werden.
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