P O https://data.landesmuseum.de/id/48B150053FD44A5CAAA5E77E5DC626DF

"Südseefrau" (Seriennummer: 3489)

a type of cidoc:E22_Human-Made_Object

S P O cidoc:P45_consists_of
S P O cidoc:P32_used_general_technique
S P O prov:wasDerivedFrom
S P O sioc:has_service
S P O dct:description
P O Südseefrau. Auf dem linken Knie kniende Frau, das rechte Bein aufgestellt, den rechten Arm auf den rechten Oberschenkel gelegt. Kopf geklebt. Weißliche Bluse, kurzes blau-grünes Trägerkleid. Eine besondere Erwähnung verdient ein unverkennbarer Frauentyp, den Ilse Hohenreuther in ihren freistehenden Kleinplastiken schuf. Es handelte sich um Mädchenfiguren, bei denen es nicht um eine naturalistische Widergabe mit korrekt geformten Körpern ging, sondern um eine moderne, abstrahierende Gestaltungsprache. Köpfe und Hälse sind überproportional groß. Die Vereinfachung der menschlichen Figur äußert sich vor allem in den aus Röhren bestehenden Beinen, die abrupt enden, wobei die Röhrenenden nicht kaschiert werden, sondern offen zur Schau gestellt sind. Der sichtbare unbehandelte Scherben im Bereich der Gesichter, Beine und Hände verleiht den Figuren zusätzlich eine moderne Note. Darüber hinaus verzichtete Hohenreuther auf personifizierende Gesichtsmerkmale: Alle Gesichter weisen linienartig angedeutete Münder und Schlitzaugen auf. Diese vereinfachte Durchformung der Figuren hatte neben der modernen Gestaltung einen weiteren, durchaus pragmatischen Grund - nämlich die Anpassung an die serielle Herstellung. Die dargestellten Mädchen sind stets flott, munter und blicken herausfordernd in die Welt. Mit kurzen Röcken gekleidet wirken sie frech und vorlaut. Manche sitzen schamlos mit gespreizten Beinen oder entblößen ihre Schenkel. 1926 begann Ilse Hohenreuther als 15-Jährige eine dreijährige Lehre im Maleratelier der Staatlichen Majolika-Manufaktur Karlsruhe. Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung arbeitete sie dort als festangestellte Keramikerin. Hohenreuther heiratete 1934 und führte ab diesem Zeitpunkt den Doppelnamen Köhler-Hohenreuther. Ab 1947 leitete sie in der Manufaktur ein Schmuckatelier, in dem sie die Mehrzahl der 107 Modelle umfassenden Schmuckreihe entwarf. 1950 krankheitsbedingt verließ sie die Manufaktur und verstarb zwei Jahre später. Ihre eigenständige Entwurfstätigkeit begann die junge Keramikerin 1929 - also im Alter von 18 Jahren. Sie spezialisierte sich auf freiplastische Frauenfiguren, die in ihrer modernen Weiblichkeit die ästhetische Welt des Art Déco und des Expressionismus widerspiegeln. Die Künstlerin entwickelte einen eigenwilligen und unverkennbaren Frauentyp, bei dem meist junge Mädchen in einer charmanten, kessen und unbekümmerten Art dargestellt werden. Die naturalistische Wiedergabe hat dabei nicht erste Priorität. Stattdessen ließ sie personifizierte Gesichtsmerkmale bewusst weg. Eine weitere keramische Gattung, in der Hohenreuther zuhause war, waren Fliesenbilder. Daran merkt man am deutlichsten, dass sie ihre Ausbildung im Maleratelier begann. Es ist erstaunlich, dass die Keramikerin, die keine künstlerische Ausbildung erfuhr (weder an der Kunstschule Bauhaus, noch an einer Kunstakademie) sich zu einer so begabten und originellen Künstlerin entwickeln konnte. Martha Katzer (1897-1947) arbeitete in der Werkstatt von Ludwig König in München, bevor sie 1922 ihre Tätigkeit als Malerin in der Kunstabteilung der Staatlichen Majolika-Manufaktur aufgenommen hat. 1926 begann die Manufaktur mit den Entwürfen der bis dahin völlig unbekannten Keramikerin in Inseraten und auf Messen zu werben - mit einschlägigem Erfolg! Die Keramiken verkauften sich dermaßen gut, sodass sie in dem Zeitraum von 1926 bis 1935 einen Großteil der Serienproduktion ausmachten. In der Geschichte der Karlsruher Manufaktur gab es keine andere Keramikerin, die so viele Formen und Dekore entwickelt hat, wie Martha Katzer: Es sind insgesamt 666 Formnummern. Und da jede Form mit mehreren unterschiedlichen Dekoren versehen wurde, so summiert sich das auf Tausende von Dekoren. Allein im Besitz des Badischen Landesmuseums Karlsruhe befinden sich 2.087 Keramiken der Künstlerin. Stilistisch bewegen sich Katzers Dekore zwischen Art déco und konstruktivistischer Stilsprache. Neben Maldekoren und der Laufglasur war die Spritztechnik das Lieblingsmedium
S P O dct:keyword
S P O rdfs:label
S P O dct:date
S P O dct:type
S P O dct:spatial
S P O dct:identifier
S P O schema:image
S P O ic:ontology/Concept