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Amphora mit Darstellungen Herakles und Kentauren

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P O Dargestellt ist, wie Herakles (lat.: Hercules) seine Frau Deianeira aus den Händen des Kentauren Nessos befreit. Die Kentauren, Mischwesen aus Mensch und Pferd, waren im Mythos berüchtigte Störenfriede, Säufer und Frauenräuber. Bilder ihrer Bekämpfung hatten die symbolische Bedeutung der Verteidigung griechischer Kultur und Freiheit. Die Komposition des Vasenbildes wird vom Helden beherrscht, der den Kentauren am Haarschopf packt und ihm den Kopf zurückreißt, um ihn mit der Keule zu erschlagen. Die gedrängten Motive überschneiden die Palmettenornamente unter den Henkeln. Der Maler verwendet von anderen Vasenbildern bekannte Motive, wie den angreifenden, waffenschwingenden Helden im Ausfallschritt, die emporgehobene, sich zurückwendende Geraubte und die entsetzte Kniende, für die man ein gemeinsames Vorbild in der großen Wand- oder Tafelmalerei vermuten kann. Die beiden Frauengestalten links im Bild müssten dann je nach Deutung Frauen der Hochzeitsgesellschaft oder aber Nymphen der Flusslandschaft des Evenus (griech.: Euenos) sein. Da aber die Frau ganz links nicht von einem weiteren zudringlichen Kentauren gewaltsam entblößt wird, sondern sich wie zum Bad frei macht, erscheint die Deutung auf Nymphen am Euenos und damit auf Nessos wahrscheinlicher. Personifikationen oder Gottheiten von Orten kommen öfter vor und werden gelegentlich sogar mit Beischriften bezeichnet. Die qualitätvolle Malerei hat Ähnlichkeit mit anderen Vasenbildern ihrer Zeit, doch fügt sie sich in keines der bekannten Œuvres ein. Im Bild der Rückseite erscheinen wieder der typischen Manteljünglinge, hier mit Sportgeräten: Ball, Strigilis (ein Schaber um Sand und Öl nach dem Sport von der Haut abzustreifen) und Aryballos (Ölfläschchen).
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