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Vase der Porzellangattung »famille rose«

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P O Die langgezogene Vase mit keulenförmigem Umriss erhebt sich über einen kurzen, geraden Standring. Von der leicht abgesetzten Schulter geht ein trichterförmig sich weitender Hals aus, der in eine stark ausgezogene Lippe mündet. Der Dekor ist in bunter Aufglasurmalerei ausgeführt. Inmitten einer Seelandschaft zwischen stilisierten Felsformationen geben sich Einzelfiguren und Personengruppen zu erkennen, die sich in verschiedenen Ebenen über die gesamte Vase verteilen. Die gleiche Darstellung findet sich seitenverkehrt auf einer weiteren gleichförmigen Vase aus der Karlsruher Sammlung (Inv. Nr. A 9573). Das Chinesisch Yangcai (= »fremde Farben«) ist eine am Ende der Kangxi-Epoche (1662-1722), nach 1720 aufkommende, vor allem unter dem chinesischen Kaiser Qianlong (reg. 1736-1796) weit verbreitete Porzellangattung. Im Unterschied zu den transparenten Farben auf den Porzellanen der »famille verte« (mit vorwiegend grünem Dekor) zeichnen die Porzellangattung der »famille rose« (mit vorwiegend rosa Dekor) opake (= undurchsichtige) Schmelzfarben auf glasiertem Grund aus. Die um 1670 auf der Grundlage von Goldchlorid entwickelte Schmelzfarbe gilt als eine ursprünglich europäische Erfindung des Holländers Andreas Cassius (um 1600-1673). Sie trug zur Bereicherung der chinesischen Porzellanmalerei bei, die sich wiederum in Europa größter Beliebtheit erfreute. Unter den Farben herrscht eine Farbtönung in Rosa vor, die sich in dem häufigen »Hundert-Blumen-Motiv« sowie in Früchten und Genreszenen findet.
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