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Becher mit Wappen

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P O Die Vorderseite des Bechers trägt den baden-durlachischen Wappenschild in senkrecht-ovaler (sog. italienischer) Form. Er ist eingefasst mit reicher Rocaillenrahmung und einer Ordenskette mit dem Fidelitas-Orden. Bekrönt wird die Darstellung des Wappens von einem Prinzen- oder Fürstenhut, als Schildhalter dienen zwei Greife auf großen Rocaillen. Die Wappen des baden-durlachischen Wappenschilds sind die von Hochberg, Sausenberg, Sponheim-Kreutznach, Alt-Eberstein, Neu-Eberstein, Badenweiler, Röteln, Geroldseck, Lahr und Baden. In dieser Form wurde das Wappen von Beginn des 17. Jhs. bis 1771 verwendet. Im Jahre 1771 starb Markgraf August Georg Simpert von Baden (1706–1771), der letzte Nachkomme der Bernhardinischen Linie (Baden-Baden), die somit erlosch. Dadurch erbte Markgraf Karl Friedrich von Baden-Durlach (1728-1811), ein Mitglied der Baden-Durlachischen/Ernestinischen Linie, die Markgrafschaft Baden-Baden. Die bisher getrennten Linien gingen so 1771 zusammen in der Markgrafschaft Baden auf. Unter dem Lippenrand des Bechers ist eine Spitzenbehangborte eingeschliffen, die auf die böhmische Herkunft des Bechers verweist. Im 18. Jh. galten Böhmen und Schlesien als Hauptproduzenten von geschliffenem Glas. In Böhmen wurde hauptsächlich Gebrauchsware hergestellt, während in Schlesien vorwiegend komplexere Formen der Trinkgefäße mit feingliedrigeren Ornamenten versehen wurden. Bei dem Becher handelt es sich wahrscheinlich um eines der schlichten, facettierten Tafelgläser, die bei Ordensfesten an anderen Tafeln als denen der Ordensritter benutzt wurden.
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