P O https://data.landesmuseum.de/id/5A094BE04356FB5F54651BBA029018AF

Inro mit Blüten in rotem Lack

a type of cidoc:E22_Human-Made_Object

S P O cidoc:P45_consists_of
S P O cidoc:P32_used_general_technique
S P O prov:wasDerivedFrom
S P O sioc:has_service
S P O dct:description
P O Das zylinderförmige Inrô ist fünfteilig und weist eine abgesetzte Schnurführung auf. Jeder der fünf Inrô-Absätze (»dan«) ist auf beiden Seiten auf einem dunkelbraunen, fast schwarzen Grund mit Rotlack-Paste (»tsuisai«) überzogen. Das Behältnis ist vollständig mit jeweils einer größeren Blüte sowie mit sieben oder acht kleineren Blüten verziert. An den Seiten neben der Schnurführung lassen sich Blätter erkennen, die die Blüten umrahmen. An der Schnurführung hängt eine Glasperle, ein sogenannter »Ojime«. Zu dem Inrô gehört ein Netsuke in Form eines See- bzw. Meerohrs, das in der Sammlung des Badischen Landesmuseums unter der Inv.-Nr. A 8032 geführt wird. Auf seiner stark geriffelten Schale haben sich eine kleine Meeresschnecke und eine kleine Venusmuschel festgesetzt. Das Inrô wurde im Inneren in der Technik des »nashiji« (Goldstreulack), im Äußeren in der Technik des »tsuisai« ausgeführt. Bei der »tsuisai«-Technik wird eine verhältnismäßig flüssige Lack-Paste verwendet, die durch eine Tube auf das Grundmaterial aufgespritzt wird. Japaner behaupten, dass sie die Erfinder dieser schnellen und billigen Technik wären. Doch bereits vor 1625 wird diese Technik in einem chinesischen Lacklexikon »Hsiu shih lu« ausführlich beschrieben. Durch das kostengünstige und schnelle Verfahren konnten Handwerker mehrere Inrô an einem Tag herstellen, was die Qualität der Inrô erheblich minderte und sie auf die Stufe von Souvenirs stellte. Auch dieses Inrô wurde wahrscheinlich auf einem gewöhnlichen Markt von einem Händler zum Verkauf angeboten. »Inrô« sind kleine Behälter, die in Japan zunächst als Siegel-, später vornehmlich als Medizindöschen verwendet wurden. Samurai, wohlhabende Kaufleute, Künstler und Handwerker trugen sie wegen der taschenlosen, traditionellen Kleidung an breiten Gürteln (= »Obi«) frei herabhängend. Sie bestehen meist aus mehreren Fächern, die übereinandergestapelt sind und mit einer Seidenschnur zusammengehalten werden. Am Ende der Schnur befindet sich ein überwiegend aus Elfenbein oder Holz geschnitzter Knebel mit zwei Löchern für die Schnurführung, das sogenannte »Netsuke«. Dieser dient bei der Inrô-Befestigung am Gürtel als Gegengewicht. Literatur: Inro: Das Ding am Gürtel. Japanische Medizindöschen aus der Sammlung Heinz und Else Kress, hrsg. von Theodor Helmert-Corvey, Bielefeld 1997; WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 71.
S P O blmonto:xCurator
S P O dct:keyword
S P O rdfs:label
S P O dct:date
S P O dct:type
S P O dct:spatial
S P O dct:identifier
S P O schema:image
S P O ic:ontology/Concept