P O https://data.landesmuseum.de/id/5C5614E24ADC3E20E358BA80E3A3426D

Sattel mit Metalldrahtstickerei

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P O Bei diesem Sattel handelt es sich um einen sogenannten orientalischen Bocksattel. Er besteht aus einem hohen Vorder- und einem niedrigeren Hintersteg, die seitlich durch zwei Trachten verbunden sind. Die hohe Sattelkammer lässt die Wirbelsäule des Pferdes frei, das Gewicht des Reiters wird über die Trachten auf den Rücken übertragen. Die höhere Ausführung der Stege (Zwiesel) bietet dem Reiter zusätzlichen Halt im Sattel. Der Sattel besitzt einen hölzernen Sattelbaum, dessen Ober- und Unterseite vollständig mit rötlich eingefärbtem, dickem Pergament überzogen sind. Auf den Unterseiten der Sattelbögen ist dieser Überzug mit einem geritzten Rautendekor verziert. Das gleiche Muster füllt halbkreis- und trapezförmige, um die rechteckigen Ausschnitte für die Steigbügelriemen geordnete Felder auf den Trachten aus. In deren Ecken findet sich je ein geritztes Zick-Zack-Muster. Der steile Vorderzwieselbogen ist leicht nach vorn geneigt. Der Knauf ist hinten flach. Nach vorne ist der Knauf stark gewölbt und besitzt einen Mittelgrat. Ebenso steil und nur schwach geneigt ist der großflächige Hinterzwieselbogen. Zwischen den Zwieseln befindet sich ein stark gewölbter, harter und angenagelter Lederboden für das fehlende Sitzkissen. Die Außenseiten des gesamten Sattelbaumes sind mit einem nur noch fragmentarisch erhaltenen dünnen, dunkelbraunen Leder überzogen. Seitlich schließen beiderseits weit herabhängende, rechteckige Sattelblätter aus zwei Lederstücken an, die an den Rändern mit schmalen roten Lederstreifen eingefasst sind. Sitz, Sattelstege und -blätter sind mit nur noch stellenweise erhaltenem Wolltuch überzogen. Lediglich in der vorderen Ecke des rechten Sattelblattes und auf der Rückseite des Hinterzwiesels haben sich Reste von Stickerei aus größtenteils vergoldetem Silberdraht in Anlegetechnik erhalten. Das Sattelblatt zieren jeweils zwei goldgrundige, z. T. durchbrochene Eckstücke mit Tulpen und Ranken in Silber. Auch der Sattelsteg und das obere Bogenfeld sind verziert. Das Leben der Nachkommen eines nomadischen Reitervolkes war aufs Engste mit dem Pferd verbunden. Entsprechend schmückten die Osmanen ihre Pferde mit kostbarem Reitzeug wie ausgefallenem Kopfgeschirr, erlesenen Sättel und Pferdedecken. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 131 f., Kat. 54.
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