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Frau mit Fruchtschale (Seriennummer: 3115)

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P O Stehende Frau. Gerade stehende Frau im kurzen Kleid mit einem langen Ärmel und einem Träger, der von der Schulter gerutscht ist. Auf der rechten Hüfte trägt sie eine Fruchtschale, die sie mit dem linken nackten Arm abstützt, um den linken Arm ist ein Tuch geschlungen, auf dem Kopf trägt sie ein kleines Hütchen mit Blumenverzierung. Gesichtszüge eingeritzt. Die Figur endet mit den Oberschenkeln. Hellblauer Grund, dunkelblaue ockerne Punkte, Kappe gelb, Schale weiß-ocker. Eine besondere Erwähnung verdient ein unverkennbarer Frauentyp, den Ilse Hohenreuther in ihren freistehenden Kleinplastiken schuf. Köpfe und Hälse sind überproportional groß. Die Vereinfachung der menschlichen Figur äußert sich vor allem in den aus Röhren bestehenden Beinen, die abrupt enden, wobei die Röhrenenden nicht kaschiert werden, sondern offen zur Schau gestellt sind. Der sichtbare unbehandelte Scherben im Bereich der Gesichter, Beine und Hände verleiht den Figuren zusätzlich eine moderne Note. Darüber hinaus verzichtete Hohenreuther auf personifizierende Gesichtsmerkmale: Alle Gesichter weisen linienartig angedeutete Münder und Schlitzaugen auf. Diese vereinfachte Durchformung der Figuren hatte neben der modernen Gestaltung einen weiteren, durchaus pragmatischen Grund - nämlich die Anpassung an die serielle Herstellung. 1926 begann Ilse Hohenreuther als 15-Jährige eine dreijährige Lehre im Maleratelier der Staatlichen Majolika-Manufaktur Karlsruhe. Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung arbeitete sie dort als festangestellte Keramikerin. Ihre eigenständige Entwurfstätigkeit begann die junge Keramikerin 1929 - also im Alter von 18 Jahren. Hohenreuther heiratete 1934 und führte ab diesem Zeitpunkt den Doppelnamen Köhler-Hohenreuther. Ab 1947 leitete sie in der Manufaktur ein Schmuckatelier, in dem sie die Mehrzahl der 107 Modelle umfassenden Schmuckreihe entwarf. Hohenreuther spezialisierte sich auf freiplastische Frauenfiguren, die in ihrer modernen Weiblichkeit die ästhetische Welt des Art Déco und des Expressionismus widerspiegeln. Die Künstlerin entwickelte einen eigenwilligen und unverkennbaren Frauentyp, bei dem meist junge Mädchen in einer charmanten, kessen und unbekümmerten Art dargestellt werden. Die naturalistische Wiedergabe hat dabei nicht erste Priorität. Stattdessen verzichtete Hohenreuther auf personifizierte Gesichtsmerkmale und korrekt wiedergegebene Körperformen. Auf einigen Schalen sind schlanke, reliefartige Frauenfiguren als ein flankierender Dekor der Außenwände zu sehen. Eine weitere keramische Gattung, in der die Keramikerin zuhause war, waren Fliesenbilder. Daran merkt man am deutlichsten, dass sie ihre Ausbildung im Maleratelier begann. Es ist erstaunlich, dass Ilse Hohenreuhter, die keine künstlerische Ausbildung erfuhr (weder an der Kunstschule Bauhaus, noch an einer Kunstakademie) sich zu einer so begabten und originellen Künstlerin entwickeln konnte. 1950 krankheitsbedingt verließ sie die Manufaktur und verstarb zwei Jahre später. Viele Werke von Hohenreuther gehörten zu der damals populären Art Déco. Die Art Déco bildete sich nach dem Ersten Weltkrieg heraus und dauerte bis etwa 1939 an. Ihre größte Verbreitung erlebte sie in den Jahren zwischen 1924 und 1928. Ab 1933 ging ihr Einfluss langsam zurück. Im Jahre 1925 fand die legendäre Ausstellung „Exposition internationale des arts décoratifs et industriels modernes“ in Paris statt, während der die Art Déco ihren Höhepunkt feierte. Wie der Name sagt, war die Art Déco auf dekorative Wirkung angelegt. Raffinesse und Verspieltheit waren Hauptkomponenten dieser Stilsprache. Die „Goldenen Zwanziger“ wurden von den Zeitgenossen als eine Blütezeit der Kunst, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft wahrgenommen. „Modern Times“ - der Titel eines berühmten Filmes von Charlie Chaplin - steht für die kollektive Wahrnehmung, mitten in einer hochmodernen und sich schnell verändernden Zeit zu leben. Die Bezeichnung „Art Déco“ (Abkürzung von „art décoratif“) für eine stilistische Epoche entst
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