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Plakat zu »Ramasan. Ein Fest im Orient«
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Plakat zu »Ramasan. Ein Fest im Orient«
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Schrift im Duktus des Kufi
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Kulturtransfer
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Schriftkunst
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Das dreifarbig lithografierte Plakat von Reinhard Hoffmüller trägt den Titel »Ramasan. Ein Fest im Orient«. Das Blatt wirbt mit dem Auftritt von Gauklern, einem 3 Ball-Orchester, Tanz-Derwischen und einer Riesentombola« anlässlich einer Veranstaltung am 18. März 1919 im Marmorsaal des Berliner Zoos. Innerhalb einer Kartusche finden sich auf schwarzem Grund der Titel sowie weitere Angaben zur Veranstaltung. Die in islamischer Manier gestaltete Kartusche mit einer geschweiften Umrandung wird von Schriftzeichen im pseudo-kufischen Duktus in Rot umgeben. Einige Hasten der Schrift verwandeln sich in den beiden oberen Bildecken zu stilisierten Vögeln. Der auf arabischen Buchstaben basierende Duktus des Kufi wurde im 8. Jahrhundert von dem berühmten persischen Kalligrafen Ibn Muqla (885/886-940) im abbasidischen Irak (750-1258) entwickelt. Dieser Duktus entspricht den höchsten Anforderungen der Kunst der Kalligrafie, ist äußerst dekorativ und auch auf Erzeugnissen aus der islamischen Welt nicht leicht zu entziffern, da die streng geometrische Schrift ohne diakritische Zeichen auskommen muss. In den unteren Ecken wird die Schrift um zwei Halbmonde mit einem eingebundenen Stern in spiegelbildlicher Anordnung ergänzt. Die Namen der Kunstanstalt »Harry Bunzel, Berlin« sowie des Künstlers finden sich am unteren Rand, ebenfalls in Rot auf ausgebleichtem gelbem Grund. Das orientalisch anmutende Plakat von 1919 bedient grafisch wie mit dem dargebotenen Unterhaltungsprogramm Stereotype der »orientalistisch« imaginierten islamischen Welt. Selbst der Titel »Ramasan« (in europäischen Sprachen häufig als »Ramadan« bekannt) nimmt auf den Fastenmonat der Muslime im neunten Monat des islamischen Mondkalenders Bezug. Dieser endet mit einem großen Fest zum Fastenbrechen, auf dem sich das Plakat und die Veranstaltung beziehen. Im Zuge der Orient-Mode im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert wurden Sitten und Bräuche mit der islamischen Welt konnotiert, die teilweise bis heute und unabhängig von den jeweils unterschiedlichen Traditionen der jeweiligen Länder unsere Vorstellung vom Orient prägen. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 30, Abb. 13.
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