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Bodenbelag als Ersatz für den Perserteppich

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P O Der Bodenbelag imitiert in Muster und Farbgebung einen Perserteppich aus Täbris. Im Unterschied zu seinem Vorbild aus dem Nordwesten Irans oder möglicherweise auch Anatoliens ist er nicht in Handarbeit und aus Wolle geknüpft. Wie der Aufdruck auf der Rückseite des Bodenbelags belegt, handelt sich bei dem verwendeten Material um das strapazierfähige »Stragula«. Eine mit Teer imprägnierte Bitumenpappe, die mit verschiedenfarbigen, eingedickten Ölfarben bedruckt ist. Der industriell gefertigte Läufer zeichnet wie der klassische Perserteppich ein breites Mittelfeld aus stilisierten Blüten inmitten von Kartuschen nach. Dieses wird von einer schmalen, ebenfalls mit floralen Motiven geschmückten Bordüre gerahmt. Schon seit frühester Zeit erfolgte ein reger Austausch von Waren und Ideen über die transkontinentalen Handelsrouten, die zwischen Asien und dem Mittelmeer verliefen. Aus verschiedenen Regionen Asiens gelangten Tee, Gewürze, Porzellan sowie Rohstoffe wie Seide oder Baumwolle in den Westen - mit dem Beginn der Neuzeit zunehmend über den Seeweg. Venedig dominierte lange den Handel mit der Levante und bildete neben Sizilien, Andalusien und Südosteuropa eine Brücke zum Orient. Der Orientteppich wurde bis weit in das 18. Jahrhundert neben dem chinesischen Porzellan zu einem begehrten Luxus-Artikel europäischer Fürstenhöfe und vermögender Handelsleute. Im 19. Jahrhundert schmückte er die Salons des gehobenen Bürgertums und galt bis in das 20. Jahrhundert als Statussymbol. Bereits um 1900 begann man in Deutschland, für den stark beanspruchten Hausflur einen leicht zu reinigenden Ersatz zu produzieren. In den 1950er Jahren warb die Deutsche Linoleum-Werke AG in Bietigheim-Bissingen mit entsprechenden Inlaid-Läufern. Diese wiesen den gleichen Dekor bei einer Größe von 67 cm auf 100 cm unter der Serien-Nummer 15677-1 auf. Seit den 1970er Jahren verdrängte zunehmend der Werkstoff PVC das bis dahin bewährte Material Stragula. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 52, Abb. 44; vgl. Jakob Möller, Identifikation undIdentitätsstiftung mit Einrichtungsgegenständen. In: Das fremde Abendland? Orient begegnet Okzident von 1800 bis heute (= Ausstellungskatalog zur Sonderausstellung im Badischen Landesmuseum, Museum beim Markt 2010/2011), hrsg. von Schoole Mostafawy und Harald Siebenmorgen, Stuttgart 2010, S. 164, Kat. 204.
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