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Becher Form "A 3101/9", Farbe "goldrubin"
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Der hier präsentierte Glasbecher wurde ursprünglich nicht für die Museumssammlung angekauft, sondern für das Projekt der sogenannten „Schulkisten“. Diese Lehrmittelkisten hatte die seit 1955 dem Badischen Landesmuseum angegliederte „Geschäftsstelle für die Ergänzung des Kunstunterrichts an den Schulen“ konzipiert und wahlweise an interessierte Schulen für die Benutzung im Unterricht verliehen. Die in den Kisten enthaltenen Objekte dienten als Beispiele vorbildhafter Gestaltung zu Themen wie beispielsweise „Der Frühstückstisch“, „Schalen und Teller“, „Das Gießgefäß“ oder „Das Essbesteck“. Die Objekte sowie ein beigefügtes Textbuch unterstützten die Lehrerinnen und Lehrer im Unterricht anschaulich bei der Vermittlung der den damaligen Vorstellungen entsprechenden „vorbildhaften“ Gestaltung. Das rosafarbene Becherglas gehörte zur Anschauungsgruppe „G 1 Der Becher“. In dieser wurden insgesamt 33 Bechergefäße vorgestellt. Bei 17 davon handelte es sich um Beispiele für historische Becher, welche der Sendung als Fotos zum Aufhängen beigefügt waren. Bei den restlichen 16 Bechern handelte es sich um „ausschließlich moderne Erzeugnisse“, welche „der Sendung im Original beigegeben“ waren. Die Kiste wurde ab September 1956 auf Wunsch leihweise an die Schulen verschickt. Das die Schulkiste begleitende, von der Geschäftsstelle verfasste Textbuch enthielt zu allen in der Kiste enthaltenen Objekten kurze schriftliche Notizen, die „als Unterstützung für den Erzieher gedacht“ waren. Zum Becher aus rosafarbenem Glas ist vermerkt, dass „der unten stark eingezogene Teil des Gefäßes funktionell bereits in etwa einem Stil (entspricht)“. Der Entwerfer des Glasbechers, Hans-Theo Baumann, wurde 1924 in Basel als Sohn eines Glasmalers geboren und wuchs in Weil am Rhein auf. Ab 1946 studierte er in Basel an der dortigen Kunstgewerbeschule Malerei, Grafik, Architektur, Innenarchitektur und Stadtplanung; daneben erlernte er in der Glaswerkstatt von Otto Staiger die Grundlagen künstlerischer Glasverarbeitung. 1947 erfolgte der Umzug nach Schopfheim. Nach ersten Aufträgen als Glasmaler erlangte Baumann 1953 mit den Glasfenstern der von Egon Eiermann gebauten Matthäus-Kirche in Pforzheim und der Kaiser-Friedrich-Gedächtnis-Kirche in Berlin internationale Bekanntheit. Als Mitbegründer des Verbandes Deutscher Industrie-Designer 1959 und als dessen langjähriger Präsident und Geschäftsführer gehörte Baumann seit den späten 1950er Jahren zu den Leitfiguren der deutschen Design-Szene. Seine von hoher Produktivität zeugenden Arbeiten prägten über ein halbes Jahrhundert lang maßgeblich das deutsche Design. Seit 1983 lehrte Baumann an der Hochschule der Künste Berlin. Baumanns facettenreiches Œuvre umfasst Serienprodukte aus Porzellan, Glas, Metall, Kunststoff und Holz sowie Beleuchtungskörper, Möbel und Textilien. Seine bedeutendsten Entwürfe sind diejenigen für Tafelgerät aus Porzellan und Glas für die Firmen Rosenthal, Arzberg, Hutschenreuther und Schönwald sowie für die Glashütten Gral-Glas, Rheinkristall und Süssmuth. Neben den weit verbreiteten Serienprodukten entstehen freikünstlerische Unikat-Arbeiten wie Skulpturen und Gemälde. Baumanns streng-geometrische, zylindrische oder konische Formensprache der 1950er/60er Jahre lösen in den 1970er Jahren eher gerundete Formen und vegetabile, starkfarbige Dekore ab. Als besonders innovativ gelten die Entwürfe für Stapelgeschirre wie die drei für die Lufthansa gestalteten Bordgeschirrservice. Seiner Heimatstadt Schopfheim blieb Baumann zeitlebens verbunden. Hier gründete er 1955 sein Designstudio und rief 1987 den Kunstverein Schopfheim ins Leben. 2014 ernannte die Stadt den international berühmten Designer zum Ehrenbürger. 2016 verstarb H. Th. Baumann in Schopfheim. Bereits 1993 stellte Hans Theo Baumann dem Badischen Landesmuseum ein umfangreiches Konvolut seiner Arbeiten aus seinem eigenen Besitz als Dauerleihgabe zur Verfügung. 2021 gingen diese Stücke dank der Großzügigkeit der Familie Baumann als „Schenkun
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Becher Form "A 3101/9", Farbe "goldrubin"
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Essen und Trinken