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Mütze osmanischer Hilfstruppen

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P O In Material und Machart ist diese Mütze vergleichbar mit zwei weiteren aus der Karlsruher Sammlung (Inv. Nrn. D 205 und D 206). Auch diese besteht aus schwarzbraunem Filz mit regelmäßig eingezogenem Flor. Die pilzartige Form ähnelt der Kopfbedeckung mit der Inv. Nr. D 206, weist jedoch einen stärker abgesetzten, kleineren und wulstartigen Kopfteil auf, dessen Oberseite um 1,8 cm vertieft ist. Der aus Mohair- oder Kaschmirwolle bestehende Flor ist am unteren Rand ein Stück weit nach innen geführt und mit Wollfäden umstochen. Diese Mütze gelangte zusammen mit 1300 anderen Gegenständen aus dem Schwarzwald an die Vorgängersammlung des Badischen Landesmuseums. Der Lenzkircher Kaufmann Oskar Spiegelhalder (1864-1925) verkaufte sie 1909 nach Karlsruhe als Teil seiner »Zweiten Schwarzwaldsammlung«. Die Mütze hatte er bei einer kompletten Frauentracht um 1900 in Urach im Bregtal entdeckt. Spiegelhalder datierte die Tracht und die Mütze entsprechend zwischen 1780 und 1820. Doch die Mütze gehörte nachweislich nie zur Tracht und muss auch um 100 Jahre älter sein. Es wird angenommen, dass die Gemeinde Urach als Teil des kaisertreuen Donaueschinger Herrscherhauses Truppenkontingente für den Großen Türkenkrieg (1683-1699) bereitgestellt hatte. Möglicherweise gelangte auf diesem Weg die Mütze als Kriegsbeute oder als ein Bestandteil der Bekleidung eines osmanischen Gefangenen nach Baden, wo sie im Verlauf der Zeit mit der einheimischen Tracht zusammengebracht und kulturell assimiliert wurde. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 305 f., Kat. 273; Brigitte Heck, Eine verzwickte Angelegenheit. In: Badisches Landesmuseum Karlsruhe. 100 Objekte - 100 Geschichten. Dem Fremden im Eigenen auf der Spur, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, bearb. von Schoole Mostafawy, Karlsruhe 2014, S. 19.
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