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Steigbügel aus feuervergoldetem und verziertem Kupfer

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P O Bereits im 3. Jahrhundert waren bei den Skythen Steigbügel aus Leder bekannt, aber wahrscheinlich war es erst das zentralasiatische Reitervolk der Awaren, das im 8.-9. Jahrhundert den Steigbügel aus Metall nach Europa brachte. Dieses Paar Steigbügel ist aus Kupfer, gegossen, vergoldet (in der Technik des »Tombak«) und graviert. Die rechteckige Trittplatte besitzt halbrund ausgeschnittene und mehrfach gezackte Ecken, wobei die Ränder der beiden Längsseiten gegen die Mitte zu symmetrisch gestuft sind. Der schmale, lyraförmige Bügel ist von halbrundem Querschnitt. Zwei gerade Querstege bilden am Scheitel eine rechteckige Öse für die Hängeschlaufe. Der gravierte Dekor zeigt auf der Sohle jeweils in der Mitte der Längsseiten ein halbrundes Halbmedaillon, gefüllt mit konturierten Arabesken vor feinschraffiertem Grund. Die Arabesken wiederholen sich in den beiden nach innen gerichteten Dreiecken an den Ansätzen des Bügels, an dessen Außenseiten und an der Unterseite der Trittplatte. Die am Bügel befestigte Hängeschlaufe ist aus braunem Leder, dessen Außenseite mit geflochtenen Kordeln belegt ist. Die beiden Kehren der Hängeschlaufe sind mit schlauchartigen Ledermanschetten verstärkt. Daran hängt ein lederner Steigriemen mit einer Eisenschnalle an, dessen Zunge mit schmalen, ornamental eingeflochtenen grünen und roten Lederbändchen verziert ist. Das Leben der Nachkommen eines nomadischen Reitervolkes war aufs Engste mit dem Pferd verbunden. Entsprechend schmückten die Osmanen ihre Pferde mit kostbarem Reitzeug wie ausgefallenem Kopfgeschirr und Zaumzeug, erlesenen Sättel und Pferdedecken. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 141 f., Kat. 69.
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