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Bilderbogen mit exotischen Hampelmännern

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P O Bei der Federlithografie aus den elsässischen Werkstätten in Weißenburg handelt es sich um einen Ausschneidebogen. Aus dem Bogen können ein Chinese und ein Osmane mit ihren typischen Kopfbedeckungen und Bekleidungsstücken als Hampelmänner ausgeschnitten und zu einer Ziehfigur zusammengesetzt werden. Die Hampelmänner hatten in erster Linie eine belehrende Funktion, doch ließen sie auch den spielerischen Umgang mit fremden Völkern zu. Rudolf Franz Lehnert (1878-1948) und Ernst Heinrich Landrock (1878-1966) legten um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Tunis und Kairo in großem Maßstab Mappen mit Motiven von Land und Leuten an. Das Paar stand mit seinen fotografischen Aufnahmen im Trend des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Gemälde, Stiche oder Fotografien mit fremden Völkern bedienten gezielt die europäische Sehnsucht nach nordafrikanischer Exotik und orientalischer Erotik. Paradoxerweise kreierten diese Bilder in einigen Ländern der islamischen Welt sogar eine eigene Identitätsvorstellung. Im Bild des Westens vom Orient stehen märchenhafte Verklärung und bewusste Verzerrung unvermittelt nebeneinander. Doch schon im 19. Jahrhundert waren neben zahlreichen Schwärmern auch nüchterne Geister am Werk, die sich um objektive Erkenntnis des Orients bemühten. In unserer Zeit scheint sich wenig daran geändert zu haben. Neben authentischen Reportagen sorgen fiktive Berichte im alten Stil für die Verfestigung von bekannten Klischees: Wüste, Harem, Pracht und Sinnlichkeit neben Despotismus, Fanatismus und Radikalismus. Diese Stereotype bilden eine parallele Wirklichkeit, die durch ihre suggestiven Kräfte zählebig ist. Sie durchziehen noch heute den öffentlichen Diskurs über das Verhältnis des Westens zum »Orient«. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 14-16; Das fremde Abendland? Orient begegnet Okzident von 1800 bis heute (= Ausstellungskatalog zur Sonderausstellung im Badischen Landesmuseum, Museum beim Markt 2010/2011), hrsg. von Schoole Mostafawy und Harald Siebenmorgen, Stuttgart 2010, mit weiteren Beiträgen hierzu.
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