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Zepter des Großherzogtums Baden
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Für das Zepter des Großherzogtums Baden wurde 1811 ein osmanischer Streitkolben, ein sogenannter Buzogan, umfunktioniert. Typisch für einen Buzogan ist ein schwerer Knauf, der ihn zu einer Schlagwaffe, zu einem Streitkolben, macht. Im Osmanischen Reich hatte sich der Streitkolben im Laufe der Zeit von einer einfachen Angriffswaffe zu einem Hoheits- und Standeszeichen entwickelt. Unter dem Einfluss der Türken verbreitete sich dieser Gebrauch auch in den christlichen Ländern - vor allem in Polen, Ungarn und in Siebenbürgen. Von den Schlachtfeldern der Türkenkriege nahmen die christlichen Europäer osmanische Streitkolben gerne als Beutewaffen mit. Der 1811 zum badischen Zepter umfunktionierte Buzogan ist ein europäisches Werk des Bartholomäus Igell d. Ä. Dieser wurde seit 1599 bis zu seinem Tod 1646 mehrfach als Goldschmied im damals Siebenbürgischen Kronstadt (heute: Brasow / Rumänien) erwähnt. Um 1625 schuf er den Buzogan und punzierte ihn an der Unterseite mit seinem Meisterzeichen. Der Buzogan gelangte in Besitz der badischen Markgrafen und wurde in der markgräflichen „Silberkammer“ verwahrt. Vor der Verwendung des Buzogan als badisches Zepter war wohl ein Problem zu lösen: Der kugelige Knauf des Buzogan ähnelte einem Reichsapfel, den zu tragenden dem badischen Großherzog nicht zustand. Deswegen wurde der Knauf durch eine filigrane Krone ersetzt. Der Schaft wurde neu vergoldet und mit drei Reifen, die mit Diamanten aus dem Rastatter Hofkirchenschatz besetzten wurden, verziert.
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