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Standrohr mit Steinschloss und persischem Lauf

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P O Das Standrohr besitzt einen schweren, runden und neunzügigen Damastlauf mit einer feinen Mittelrippe und einer ausgestellten Mündung, die durch einen umlaufenden Eierstabfries abgeschlossen wird. Darauf befindet sich ein gekerbtes Korn. Das gespaltene Visier sitzt auf der Schwanzschraube. Über der Pulverkammer und vor der Mündung ist ein reicher Laufdekor aus silbertauschierten Knotenornamenten und Arabesken angebracht. Auf der Kammer lässt sich die tauschierte Schmiedemarke »Werk des Mehmed« sowie die fragmentarisch erhaltene »tuğra« (kalligraphisch geschwungener Siegel osmanischer Sultane) mit dem einzigen noch lesbaren Wort »immer« (= Schluss der Formel »der immer Siegreiche«) erkennen. Die flache Schlossplatte ist mit Kriegern, Fahnen und weiteren Trophäen sowie der Inschrift »Adam Grazel in Wien« graviert. Der Hahn fehlt. Der Abzug ist aus Eisen, ebenso der Abzugsbügel und -schuh, die mit Akanthus, Maskaron und Kriegerbüsten graviert sind. Der Vollschaft besteht aus Nussbaum und ist mit geschnitzten Akanthusblättern verziert, die Garnitur ist aus Eisen. Das durchbrochen gearbeitete Schlossgegenblech ist in Form von Blattranken und Tierköpfen gestaltet. Der Kolbenschuh ist wie der Abzugsbügel graviert. Der hölzerne Ladestock ist mit einer Metallmontierung versehen. Das Schloss stammt von dem Büchsenmacher Hans Adam Gratzel d. Ä. aus der Wiener Neustadt, der 1703 als Meister tätig ist. Bald darauf müssen Schäftung und Schloss dieses Standrohrs entstanden sein. Die verschlagene »tuğra« könnte als Beleg für die Herkunft des Laufes aus dem Zeughaus des Sultans gedeutet werden. Die Wertschätzung für die Ästhetik und Funktionalität nicht nur osmanischer, sondern auch persischer Läufe lässt sich an diesem Standrohr gut belegen, wurde es doch durch eine spätere europäische Schäftung und das Schloss von Hans Adam Gratzel in seiner Bedeutung erhöht. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 269, Kat. 220.
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