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Wandbild im Holzrahmen

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P O Auf einer rechteckigen Platte aus Kupferblech sind zwei Personen abgebildet, die Kokosnüsse von einer Palme in der Mitte des Bildes ernten. Eine der beiden Personen hängt auf halber Höhe in der Palme, im Gürtel trägt sie ein Beil. Unten rechts neben dem Baum hebt eine andere Person die Früchte der Palme auf. Beide Figuren haben kurze Haare und scheinen in Wickelröcken gekleidet zu sein. In der unteren Hälfte sind neben der bilddominierenden Palme und zwei Früchten ein Stein und Büsche angedeutet. Das Bild ist eingerahmt, der Rahmen ist mit einem symmetrischen Rautenmuster versehen. Nur wenige afrikanische Stücke haben sich in der Sammlung des Badischen Landesmuseums erhalten. Darunter die kongolesische Sammlung des Entwicklungshelfers Walter Fischer (1928-2003). Im 19. und 20. Jahrhundert fiel Kongo unter die Kolonialherrschaft Belgiens. Nach der Unabhängigkeit 1960 wurde auf Initiative des Vereins Deutsche Freunde Afrika in Kinshasa die Großdruckerei »L’Imprimerie Concordia« gegründet. Ihr Ziel war es, Schulbücher und sonstige Druckerzeugnisse herzustellen und kongolesische Fachkräfte auszubilden. Das Motiv entspricht einem Klischee, das generell aus westlicher Sicht mit Afrika verbunden wird. Dabei wird das fiktive einer naturbelassenen und teils primitiven Lebensweise gezeichnet. Der Kontinent Afrika, der aus über 50 eigenständigen Staaten besteht und mehrere Klimazonen in sich vereint, ist wesentlich diverser als das vereinfachte Bild, das sich westliche Gesellschaften von ihm machen und sich in diesem Objekt zeigen. Von 1963 bis 1974 war der gebürtige Karlsruher Walter Fischer als Abteilungsleiter in der Buchbinderei tätig. Während seines Aufenthaltes sammelte er auf seinen Erkundungsreisen zahlreiche kongolesische Gegenstände. In Anlehnung an kolonialzeitliche Sammlungsstrategien definierten sie noch im 20. Jahrhundert die materielle Kultur Kongos. Fischers Sammlung gelangte als Schenkung im Jahr 2003 in den Besitz des Badischen Landesmuseums. Sie stellt einen besonderen Schatz dar. Denn das Badische Landesmuseum musste im Rahmen eines Ringtauschs im Jahr 1933 von seinen knapp 12.400 Ethnografica (völkerkundlichen Sammlungen) das meiste an die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim abgeben. Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 57 und S. 69.
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