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Harlekin mit Dudelsack und Passglas

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S P O bemalt
S P O gebrannt
S P O glasiert
S P O gegossen
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S P O dct:date
S P O um 1750
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S P O dct:type
P O Figur / Mann
S P O dct:spatial
S P O Höchst
S P O ic:ontology/Concept
S P O Kunstsammler
S P O Kunstsammlung, Kunstgalerie
S P O dct:description
P O Die Figur stellt einen zechenden Musikanten dar. Sie ist mit den Farben Manganrot, Eisenrot, Gelb, Blau, Braun, Schwarz und Gold bemalt. Die Figur hat keine Marke. Der Modelleur ist Johann Gottfried Becker (1724-nach 1771), der die Figur nach einem Vorbild des in Meißen tätigen Johann Joachim Kändler (1706-1775) schuf. Der Musikant sitzt auf einem Felsen, den linken Fuß aufgestützt, den rechten vorgestreckt. Er trägt eine eisenrote Mütze, ein gelb-blaues Wams mit eisenrotem Gürtel, eine lange weiße Hose mit roten Längsstreifen sowie manganrote Halbschuhe mit blauen Schleifen. Der Musikant hat eine Sackpfeife unter seinen linken Arm geklemmt und hält mit der linken Hand die Melodiepfeife. Der Windbehälter besteht aus einem Balg mit dem Kopf eines Ziegenbocks mit schwarz-weißem Fell. Der Blasebalg liegt auf dem rechten Oberschenkel des Musikanten. Die Melodiepfeife kommt aus dem Maul des Bocks. Die Bordunpfeife erwächst aus der Schulter des Tiers und liegt dann auf dem Rücken des Musikanten. Der Musikant hat den Kopf in den Nacken gelegt und schüttet mit der erhobenen rechten Hand den Inhalt eines großen zylindrischen Trinkglases mit horizontalen goldenen Markierungen in seinen Mund. Die Figur versinnbildlicht den übermäßigen Alkoholkonsum. Der zechende Musikant trinkt aus einem sogenannten Passglas, bei dem auf der Wandung Glasfäden horizontal aufgelegt sind. Die Sitte sah vor, dass der Trinker nur bis zur jeweils nächsten horizontalen Markierung trank und dann das Glas an die nächste Person weitergab. Wer zu viel trank, musste bis zur nächsten Markierung weitertrinken. Der Modelleur Johann Gottfried Becker (1724-nach 1771) war von 1740 an der Kurfürstlichen Porzellanmanufaktur in Meißen tätig, zunächst als Lehrling bei Johann Joachim Kändler, dann als Former. 1746 wurde er entlassen und steckbrieflich verfolgt. Noch im selben Jahr begann er seine Tätigkeit an der Kurmainzischen Porzellanmanufaktur in Höchst (heute: Frankfurt-Höchst). Becker war dort bis 1756 und dann noch einmal 1759-1760 tätig. Die von Becker um 1750 für die Porzellanmanufaktur in Höchst modellierte Figur des zechenden Musikanten mit Sackpfeife ist in verschiedenen Farbfassungen überliefert. Sie wiederholt weitgehend einen Entwurf, den Johann Joachim Kändler 1736 für die Meißener Porzellanmanufaktur geschaffen hatte. Die Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden verwahrt ein Exemplar Kändlers (Inv.-Nrn. PE 114). Die Figur ist mehrfach gebrochen und restauriert. Literatur: Rainer Rückert : Biographische Daten der Meißener Manufakturisten des 18. Jahrhunderts ; München 1990, S. 102. Nachweise der Vergleichsstücke : Das Höchster Porzellan auf der Jahrtausend-Ausstellung in Mainz 1925 ; hrsg. im Auftrag der Stadt Mainz ; Mainz 1930, S. 26, Nr. 83, Abb. Tafel 15 a. Nachweis der Figur von Kändler in Dresden: https://skd-online-collection.skd.museum/
S P O dct:keyword
S P O Ziegenbock
S P O Sackpfeife
S P O Harlekin
S P O Sammlung Gallinek
S P O Musikant
S P O Alkoholkonsum
S P O rdfs:label
P O Harlekin mit Dudelsack und Passglas
S P O cidoc:P45_consists_of
S P O Porzellan
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S P O dct:identifier
P O V 19389