P O https://data.landesmuseum.de/id/92DE5FF642A0B56E9E244A9674C5FB52

Sechskantige Deckelvase nach japanischem Vorbild

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S P O ic:ontology/Concept
S P O Tiere (+ ornamentale Darstellungen von Tieren)
S P O Kunstsammler
S P O Behälter
S P O Kunstsammlung, Kunstgalerie
S P O Vögel
S P O Blumen
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P O Deckelvase
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S P O Porzellan
S P O Schmelzfarbe
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P O V 19554
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S P O dct:description
P O Der sechskantige, sich leicht weitende Vasenkörper wird an der Schulter konvex eingezogen und geht dann in einen senkrecht aufsitzenden, ebenfalls sechskantigen kurzen Hals über. Der Deckel hat einen ausgestellten Rand, ist flach gewölbt und hat einen pilzförmigen Knauf. Die Deckelvase ist in Blau, Türkis, Eisenrot, Ocker, Braun und wenig Schwarz bemalt. Auf dem unglasierten Boden findet sich eine Schwertermarke in Emailblau. Zur Sammlung des Badischen Landesmuseums gehört eine identische Vase (Inv.-Nr. V 19553). Auf den sechs Seiten des Gefäßkörpers wechseln sich zwei Motive ab: eine Mandeleibischstaude und eine Päonienstaude, auf der ein Phönix (Hoo-Vogel) sitzt. Der Körper des Vogels ist in Ocker ausgeführt und geht an der Brust in Braun über. Die langen Schwanzfedern sind ebenfalls ockerfarben. Schulter und Deckel der Vase sind mit einem türkisfarbenem Rankenmuster auf rotem Grund belegt. Dazu alternieren große rot-blaue Blüten mit Vierpassreserven, in denen jeweils Taube mit ausgebreitetem Gefieder dargestellt ist. Auf den Hals ist ein feingliedriges rotes Mäanderband aufgemalt, der Knauf ist an der Oberseite rot. Sechskantige japanische Deckelvasen im Kakiemon-Stil waren seit Ende des 17. Jahrhunderts in Europa sehr beliebt. Zur Porzellansammlung des sächsischen Kurfürsten August dem Starken (1670-1733) im Japanischen Palais in Dresden gehörten sechskantige japanische Deckelvasen mit drei verschiedenen Dekoren, die heute in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden verwahrt werden (Inv.-Nrn. PO 351, PO 5663, PO 4761). Eine davon bildet den Phönix-Dekor der Vasen im Badischen Landesmuseum vor. Im Jahr 1729 wurden in der kurfürstlichen Porzellansammlung verwahrte japanische Originale in die Meißener Porzellanmanufaktur verbracht. Dort wurden nach ihren Vorbildern für den Pariser Porzellanhändler Rodolphe Lemaire in hohen Stückzahlen Kopien angefertigt. In betrügerischer Absicht wollte Lemaire die in Meißen gefertigten Porzellane in Frankreich als japanische Originale verkaufen. Dafür wurden die für Produkte der Meißener Porzellanmanufaktur obligatorischen Schwertermarken nur auf die Glasur gemalt - und nicht wie üblich in sie eingebrannt. So hätten sie später leicht entfernt werden können. Doch wurde der Betrug aufgedeckt und die Porzellane 1731 beschlagnahmt. Der Direktor der Meißener Porzellanmanufaktur Graf Carl Heinrich von Hoym (1694-1736), der in diesen Betrug involviert war, wurde verhaftet. Der französische Kaufmann Lemaire wurde des Landes verwiesen. Die beschlagnahmten Porzellane wurden ins Japanische Palais verbracht. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden verwahren mehrere Exemplare der sechskantigen Deckelvase mit dem Phönix-Dekor, die alle die Inventarnummer „No = 138 / W“ des Japanischen Palais tragen (Inv.-Nrn. PE 652, PE 6773 a, b und PE 6774 a, b). Auch zur Sammlung Ernst Schneider in Schloss Lustheim gehören zwei Exemplare der Deckelvase mit dem Phönix-Dekor und Inventarnummern der kurfürstlichen Sammlung (Inv.-Nrn. ES 5 a-b und ES 6 a-b). Literatur: Julia Weber : Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern. Stiftung Ernst Schneider in Schloss Lustheim ; 2 Bände ; München 2013 ; Band 2, S. 118-129, Kat.-Nrn. 106-107, Abbn. Nachweise der Vergleichsstücke: Staatliche Kunstsammlungen Dresden: https://skd-online-collection.skd.museum/
S P O dct:date
S P O um 1730
S P O cidoc:P32_used_general_technique
S P O bemalt
S P O gebrannt
S P O glasiert
S P O gegossen
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P O Sechskantige Deckelvase nach japanischem Vorbild
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S P O Vögel
S P O Paradiesvögel
S P O Sammlung Gallinek
S P O Gefäß
S P O Tierdarstellung