P O https://data.landesmuseum.de/id/95B81DED457E796F5E556497E0CAA61A

Schabracke mit Blumenranken

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P O Bei einer Pferde- bzw. Satteldecke spricht man auch von einer sogenannten Schabracke. Die ungefähr rechteckige Schabracke ist mit Draht- und wenig Seidenstickerei verziert. Dieser verzierte Teil lag über der Kruppe des Pferdes. Daran schließt sich mit einer Quernaht der trapezförmige und schmucklose vordere Teil an. Als Oberstoff dient jeweils ein dunkelroter Seidensamt. In der Längsachse befinden sich zwei in Leder gefasste Querschlitze. Der eine Schlitz im bestickten Teil war für den Hinterzwiesel des Sattels vorgesehen, der andere im unbestickten Teil für den Vorderzwiesel. Von hier läuft ein Abnäher zum vorderen Rand, der dadurch in der Mitte etwas eingezogen wird. Auch der unbestickte Teil weist seitlich zwei in Leder gefasste Schlitze für den Steigbügelhalter auf. Zwei weitere aufgesetzte spitzovale Lederflecken mit kleinen kreuzförmigen Schlitzen dienten wohl als Pistolenhalter. Die Stickerei zeigt im Hauptfeld abwechselnd zwölf breite und elf schmale Längsstreifen. In den breiten bilden Rosen im Wechsel mit Blättern eine Art Wellenranke, die in den schmalen Streifen kleiner wiedergegeben und von Sternblumen getrennt werden. In der Bordüre reihen sich Tulpenkelche aneinander. Bei dieser Schabrackenart lag der Sattel unterhalb der Decke. Die Karlsruher Sammlung besitzt eine weitere Schabracke dieses Typus (Inv. Nr. D 125). Das Ende der gestickten Platte und auch Teile der Längsseiten sind mit einer brettchengewebten, rautenverzierten Borte besetzt, von der Quasten herabhängen. Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 111 f., Kat. 38.
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