P O https://data.landesmuseum.de/id/96CDB5BA4F4BD5096F8429A4AAEA883A

Schale der Gattung »Sgrafitto-Ware«

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P O Die tiefe Schale steht auf einem niedrigen, geraden Fußring und besitzt eine konisch ansteigende, bauchig geschwungene, oben leicht eingezogene Wandung. Der rötlich-braune Scherben ist mit einer allseitig deckenden, elfenbeinfarbenen Engobe überzogen. Nur die Lippe ist unter einer transparenten Bleiglasur flaschengrün bemalt. Im Inneren zeigt die Schale einen geritzten Dekor. Im Spiegel erscheint in einem flüchtig geritzten Doppelkreis ein stilisierter Vogel vor schraffiertem Grund. Vermutlich handelt es sich bei der Vogelgestalt um den sagenumwobenen »Simurgh«, der als Machtsymbol iranischer Könige von Firdausi (940-1020) um 1000 in seinem berühmten Epos »Schahname« (Buch der Könige) aufgegriffen wird. Das Nationalepos zeichnet die Geschichte Irans von ihren mythischen Anfängen bis zur Eroberung des Landes durch die Araber im Jahre 651 nach. In persischer Sprache verfasst, stärkt es bis heute das iranische Nationalbewusstsein. Entlang der Wandung ist ein schmaler Fries mit Bogen-Kürzeln zu erkennen, der den ersten Buchstaben des arabischen Alphabets »alif« formelhaft wiederholt. Die Schale gehört zur Gruppe der »Sgraffito-Ware«, die vom späten 10. bis ins 12. Jahrhundert in verschiedenen Produktionszentren des Iran hergestellt wurde. Die frühesten Beispiele stammen aus Amol und Garrus am Südufer des Kaspischen Meeres. Die Ware geht auf Metallvorbilder des Sassanidenreichs (224/226-642/651) zurück. Charakteristisch ist die formelhafte Darstellung von Vögeln, die als hellenistisches Erbe in das byzantinische Bildrepertoire Eingang gefunden hat. Häufig mit einer elfenbeinfarbenen bis gelblichen Bleiglasur überzogen, trägt die Lippe dieser Gefäßgattung wie hier eine grüne Bemalung. Literatur: Schoole Mostafawy, Islamische Keramik. Aus der Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe (= Bildhefte des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, NF, Heft 3), hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2007, S. 30, Kat. 2.
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